African Boys smiling

Kiel Institute Africa Initiative

Der afrikanische Kontinent erfährt zurzeit so viel öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland und Europa wie selten zuvor. Das politische Interesse an Afrika speist sich zu allererst aus der Befürchtung, dass das in den nächsten Jahrzehnten zu erwartende Bevölkerungswachstum und der Klimawandel zu einem massiven Migrationsdruck führen werden, weil in den afrikanischen Volkswirtschaften nicht genügend produktive Arbeitsplätze geschaffen werden können, um der jungen Generation eine ausreichende Perspektive zu eröffnen. Von einer restriktiveren Migrationspolitik bis zu einem stärkeren Einsatz der Entwicklungszusammenarbeit zur Bekämpfung von Fluchtursachen werden bereits verschiedene Gegenmaßnahmen in Europa diskutiert und teilweise implementiert. Gleichzeitig mehren sich optimistischere Stimmen, die das vergleichsweise hohe Wirtschaftswachstum vieler afrikanischer Länder in den 2000er Jahren als Ausdruck eines großen Potenzials für die Ausweitung der Handels- und Investitionsbeziehungen mit Afrika interpretieren. Anders als die oft sehr klaren Aussagen in der öffentlichen Debatte nahelegen, gibt es in der auf diese internationalen Themen bezogenen Afrikaforschung noch viele offene Fragen, etwa wenn es darum geht, die Bedeutung der geplanten kontinentalen Freihandelszone abzuschätzen.

Die Kiel Institute Africa Initiative leistet einen Betrag dazu, diese Diskrepanz zu verringern. Zu diesem Zweck pflegen wir ein Netzwerk primär wirtschaftswissenschaftlicher Expertinnen und Experten, die Forschungsergebnisse austauschen, gemeinsame Forschungsprojekte bearbeiten und in den Politikdialog eintreten. Der Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen zwischen Europa und Afrika.

Zu den Aktivitäten der Kiel Institute Africa Initiative gehören zwei große Forschungsprojekte:

China in Africa: Exploring the Consequences for Economic and Social Development (CIA)

Das Forschungsprojekt untersucht, welche Auswirkungen Chinas wachsendes wirtschaftliches Engagement auf afrikanische Volkswirtschaften hat und wie Chinas wirtschaftliche Präsenz von afrikanischen Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen wird. Zu diesem Zweck werden die Schlüsseldimensionen Handel, Investitionen, Entwicklungshilfe, Schulden und Migrationsströme analysiert.

Wirtschaftswissenschaftlicher Cluster Afrikaforschung (WCA)

In diesem Cluster entsteht eine an den wirtschaftspolitisch relevantesten Themen orientierte wirtschaftswissenschaftliche Forschung zu Afrika. Dabei liegt der Fokus auf Unternehmen und unternehmerischen Potenzialen in afrikanischen Märkten, Handels- und Investitionspolitik sowie Fragen der makroökonomischen Entwicklung, Stabilität und der öffentlichen Finanzen. Diese Forschung stärkt die evidenzbasierte Politikberatung zur deutschen und europäischen Afrikapolitik und bindet afrikanische Partner ein.

Darüber hinaus arbeiten wir in einem Beratungsprojekt mit der University of Rwanda zusammen. Konkret geht es dabei um die Schaffung eines Masterstudiengangs in quantitativer Volkswirtschaftslehre und die Verbesserung der lokalen Forschungskapazitäten

Assoziierte

  • Dr. Lennart Kaplan