Ukraine Support Tracker

Eine Datenbank für militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung der Ukraine

Der Ukraine Support Tracker erfasst systematisch den Wert der Unterstützung, die Regierungen von 41 westlichen Ländern der Ukraine seit Februar 2022 zugesagt haben. Erfasst sind militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die öffentlich bekannt sind. Erfasst sind insbesondere die EU-Mitgliedstaaten, andere Mitglieder der G7 sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan, Indien und Island.

Berücksichtigt sind Zusagen, die Regierungen oder Regierungsorganisationen der ukrainischen Regierung gemacht haben. Private Spenden oder Zusagen internationaler Organisationen wie des Roten Kreuzes sind nicht berücksichtigt. Für mehr Details siehe unten. Der Ukraine Support Tracker wird laufend erweitert, korrigiert und verbessert. Rückmeldungen und Kommentare zu unserem Methodikpapier und Datensatz sind sehr willkommen. Sie erreichen uns unter ukrainetracker@ifw-kiel.de oder nutzen Sie unser Online-Feedbackformular.

Team: Christoph Trebesch, Daniel Cherepinskiy, Giuseppe Irto and Taro Nishikara

Der Ukraine Support Tracker hat seinen Schwerpunkt auf die Messung von Hilfszuweisungen verlagert. Dabei handelt es sich um konkrete Hilfen, die bereits geliefert wurden oder zur Lieferung vorgesehen sind. Diese methodische Verbesserung ist durch bessere und transparentere Daten der Regierungen möglich geworden. Bisher lag der Fokus aufgrund der Datenlage auf Zusagen für künftige Hilfen, die in der Regel weniger konkret waren.

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Update 05.12.2024

Daten vom 24.1.22 bis 31.10.2024

Hilfszusagen an die Ukraine haben im September und Oktober deutlich um fast 70 Mrd. Euro zugelegt. Grund ist vor allem eine Einigung der europäischen Geber, zur Finanzierung von Finanzhilfen die Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögen zu nutzen. Damit wächst nun auch die Lücke zwischen versprochenen Geldern und konkreten Hilfen, und die EU muss die neuen Summen nun schnell zuweisen, damit die Ukraine daraus einen Nutzen ziehen kann. Gleichzeitig hat die scheidende Biden-Regierung neue Hilfspakete für das Militär bereitgestellt, womit die vom Kongress bewilligten Mittel zunehmend aufgebraucht sind. Dies zeigt das jüngste Update des Ukraine Support Trackers, das Hilfen bis einschließlich Oktober 2024 erfasst. 

Aktuell klafft auf europäischer Seite ein großer Abstand zwischen den nun insgesamt versprochenen 241 Milliarden Euro an Hilfsmitteln und den tatsächlich zugewiesenen, also bereitgestellten, in Höhe von 125 Milliarden Euro. Die USA haben von ihren zugesagten 119 Milliarden Euro an Hilfen 88 Milliarden Euro konkret zugewiesen.  

Die Erklärung für die große Lücke auf europäischer Seite liegt im deutlichen Anstieg zugesagter Finanzhilfen im Oktober von rund 52 Mrd. Euro, davon 35 Mrd. Euro von der EU und ihren Institutionen. Die USA haben Finanzhilfen von 18 Mrd. Euro versprochen. 


Über den Ukraine Support Tracker

Ein Hauptziel des Ukraine Support Tracker ist es, den Umfang der Hilfe für die Ukraine zu quantifizieren und die Unterstützungsmaßnahmen zwischen den Geberländern vergleichbar zu machen. Ein Großteil der Diskussion über die Hilfe für die Ukraine seit Beginn des Krieges war anekdotisch, während eine klare Quantifizierung fehlte. Unser Ziel ist es, die von westlichen Regierungen an die Ukraine geleistete Unterstützung in Millionen Euro zu quantifizieren und dabei sowohl finanzielle als auch Sachleistungen zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck haben wir eine umfassende Datenbank eingerichtet, die Informationen aus offiziellen Regierungsquellen, bestehenden Listen der Ukraine-Hilfe und Berichten renommierter Nachrichtenmedien zusammenführt.

Eine große Herausforderung ist die Quantifizierung der nicht-finanziellen Transfers, wie z. B. Sachlieferungen von militärischer Ausrüstung, Waffen, Medikamenten oder Nahrungsmitteln. In vielen Fällen melden die Regierungen den Wert ihrer Sachspenden in ihrer Landeswährung, so dass wir diese Zahl als Basiswert verwenden können. In anderen Fällen geben die Regierungen jedoch nicht den Wert der Hilfe an, sondern erwähnen nur die gelieferten Gegenstände, z. B. bestimmte Waffen oder einige "Tonnen Lebensmittel". Um diese zu bewerten, stützen wir uns auf ein breites Spektrum von Quellen, um die Marktpreise zu ermitteln, wobei wir, wenn möglich, eine oberen Wert wählen, z. B. indem wir den Neupreis verwenden, auch wenn ein Großteil der militärischen Ausrüstung wahrscheinlich schon gebraucht ist.

Der Ukraine Support Tracker listet militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe auf, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt wurde, und quantifiziert sie. Er umfasst 40 Länder, insbesondere die EU-Mitgliedstaaten, andere Mitglieder der G7 sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan und Indien. Auch die EU-Institutionen sind als separate Geber aufgeführt. Der Tracker listet Zusagen von Regierungen an die ukrainische Regierung auf; private Spenden oder solche von internationalen Organisationen wie dem IWF sind in der Hauptdatenbank nicht enthalten. Zahlungen, die in andere Länder wie z. B. die Republik Moldau fließen, sind nicht enthalten. Andere Arten der Unterstützung, insbesondere Spenden von Privatpersonen, Unternehmen, Kirchen oder Nichtregierungsorganisationen, sind in der Datenbank nicht enthalten. Auch die Unterstützung durch internationale Organisationen wie das Rote Kreuz oder die Vereinten Nationen haben wir (noch) nicht systematisch erfasst, was vor allem daran liegt, dass die meisten dieser internationalen Organisationen keine systematischen Daten und Berichte liefern.

Der Ukraine Support Tracker wird ständig erweitert, korrigiert und verbessert. Vorschläge sind sehr willkommen und können an ukrainetracker@ifw-kiel.de gesendet werden oder Sie nutzen unser Feedback Formular

Methodik des Ukraine Support Trackers

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