Statement

Industrie: Stütze der Konjunktur

„Die Industrie ist mit viel Rückenwind in den zweiten Lockdown gegangen. Sie könnte nach zwei Jahren im Abschwung in den kommenden Monaten wieder zu einer Stütze der Konjunktur werden. Die Industrieproduktion hat mit den jüngsten Zuwächsen seit April mehr als 3/4 des Corona-bedingten Einbruchs wettgemacht. Damit befindet sie sich noch rund 5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

Das Wiederaufflammen des Pandemiegeschehens und der Lockdown dürften die weitere Erholung in der Industrie zwar bremsen, zumal es auch in wichtigen europäischen Absatzländern wieder zu wirtschaftlichen Beeinträchtigungen kam. Die Frühindikatoren deuten aber auf keine deutlichen Rückgänge der Industrieproduktion in den kommenden Monaten hin. Die Auftragseingänge sind deutlich aufwärtsgerichtet und befanden sich im Oktober bereits wieder auf dem Vorkrisenniveau. Die Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe beurteilten ihre Geschäftslage im November sogar besser als im Oktober und auch die Lkw-Fahrleistung deutet nicht auf Produktionsrückgänge hin.

Zudem sind die aus dem neuerlichen Lockdown resultierenden Belastungen nicht mit denen aus dem Frühjahr zu vergleichen, als die Kinderbetreuung stark eingeschränkt war, es zu Störungen der internationalen Lieferketten kam und Geschäftsschließungen im In- und Ausland den Absatz von Industriegütern behinderten. Aktuell konzentrieren sich die Belastungen im Wesentlichen auf einzelne kontaktintensive Dienstleistungsbranchen.“