Wirtschaftspolitischer Beitrag

Corona-Effekte auf den Arbeitsmärkten in Hamburg und Schleswig-Holstein

Autoren

  • Schrader
  • K.
Erscheinungsdatum

Der Autor stellt fest, dass trotz einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung im Corona-Jahr 2020 Hamburg und Schleswig-Holstein eine große Arbeitsmarktkrise erspart blieb. Im Pandemieverlauf war der Beschäftigungsrückgang mit einer Größenordnung von weniger als 2 Prozent moderat, der Anstieg der Arbeitslosenquote beschränkte sich in Schleswig-Holstein und Hamburg auf 1 bis 2 Prozentpunkte. In beiden norddeutschen Bundesländern verhinderte der massive Einsatz von Kurzarbeit größere Beschäftigungseinbrüche. Die Analyse macht deutlich, dass die Verlierer der Corona-Krise die geringfügig Beschäftigten waren, die nicht durch das Rettungsnetz der Kurzarbeit aufgefangen wurden und wo sich der Beschäftigungsrückgang nicht in der Arbeitslosenstatistik widerspiegelte. Im Branchenvergleich zeigt die Analyse, dass vor allem die Beschäftigung im öffentlichen Sektor, bei Gesundheit und Sozialem sowie im Bau und bei Zustelldiensten in beiden Bundesländern zunahm. Hingegen mussten insbesondere Gastronomie, Beherbergung und die Arbeitnehmerüberlassung sowie eine Vielzahl von Anbietern privater Dienstleistungen Beschäftigung abbauen. Im Gastgewerbe und bei den konsumorientierten Dienstleistungen war der Verlust an geringfügiger Beschäftigung besonders groß. Diese Branchen waren auch am stärksten von den Infektionsschutzauflagen der Landesregierungen betroffen, die den Geschäftsbetrieb im Pandemieverlauf vorübergehend untersagten oder stark einschränkten. Als besonders krisenfest erwiesen sich in Hamburg und Schleswig-Holstein hingegen humankapitalintensive Branchen mit einem hohen Anteil Höherqualifizierter, wo die Beschäftigung trotz Pandemie nicht nur gehalten, sondern sogar weiter ausgebaut wurde.

Experte IfW Kiel

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Schlagworte

  • Bundesländer
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