Gutachten

Transatlantischer Neustart. Vorschläge zur handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen EU und USA

Autoren

  • Felbermayr
  • G.
  • Stamer
  • V.
Erscheinungsdatum

Diese Studie beleuchtet zunächst die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen im Vergleich mit anderen Handelspartnern und im Zeitablauf. Dabei wird die ganze Leistungsbilanz in den Blick genommen und jeweils die EU (oder die Eurozone) und Deutschland betrachtet. Es zeigt sich, dass trotz der massiven Schwierigkeiten in den letzten vier Jahren die wirtschaftlichen Verhältnisse über den Atlantik stark geblieben sind. In aggregierten Daten ist von einem negativen „Trump-Effekt“ nichts zu sehen.
Danach werden einige zentrale Streitigkeiten im transatlantischen Verhältnis thematisiert. Erstens wird gezeigt, dass die EU deutlich höhere Zölle auf US-Waren erhebt als umgekehrt. Umgekehrt sind die nicht-tarifären Handelsbarrieren gerade der USA in den Jahren nach der Weltwirtschaftskrise 2008/09 besonders stark gestiegen. Die aktuellen Entwicklungen im Airbus-Boeing-Streit werden diskutiert und neue Berechnungen zu den volkswirtschaftlichen Schäden präsentiert.
Abschnitt C dieser Studie diskutiert zwei wichtige Herausforderungen, denen sowohl die EU als auch die USA gegenüberstehen: dem raschen Bedeutungszuwachs Chinas und dem Klimawandel. In beiden Bereichen ist transatlantische Zusammenarbeit notwendig. In der Handelspolitik bestehen allerdings divergierende Interessen, die nur schwer koordiniert werden können. In der Klimapolitik bietet sich die gemeinsame Einführung eines Mindestpreises für CO2-Emissionen und die Absicherung eines solchen transatlantischen Klimaklubs mit einem CO2-Grenzausgleichssystem an.</p>

Experte IfW Kiel