Statement

Erholung der deutschen Wirtschaft ausgebremst

­„Die Pandemie hat die Erholung der deutschen Wirtschaft vorerst ausgebremst und im vierten Quartal für einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung gesorgt. Maßgeblich war, dass das zunehmende Infektionsgeschehen wie in den früheren Wellen vor allem die Aktivität in den konsumnahen Dienstleistungsbranchen gebremst hat. Die Belastungen durch die Lieferengpässe haben sich im vierten Quartal zumindest nicht weiter verschärft. Die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe dürfte erstmals nach drei Quartalen wieder gestiegen sein.

Im ersten Quartal 2022 dürften die Belastungen für die deutsche Wirtschaft durch die Pandemie noch einmal zunehmen. Neben den dämpfenden Effekten in den konsumnahen Dienstleistungsbranchen könnten angesichts des hohen Infektionsgeschehens erstmals Arbeitsausfälle zu einem spürbaren Bremsklotz für die Wirtschaft werden. Allerdings haben die Lieferengpässe wohl etwas nachgelassen, so dass vom Verarbeitenden Gewerbe positive Impulse ausgehen dürften. Insgesamt ist ein nochmaliger Rückgang des Bruttoinlandsprodukts und somit eine technische Rezession wahrscheinlich.

Im Verlauf des Jahres 2021 war die Wirtschaftsleistung etwas höher als bislang bekannt: Das Statistische Bundesamt hat das Bruttoinlandsprodukt für die ersten drei Quartale nach oben revidiert. Maßgeblich dafür ist vor allem, dass nun erstmals die Lizenzeinnahmen von BioNTech berücksichtigt worden sind. Diese fielen zwar erst gegen Jahresende an, werden aber anteilig auf die jeweiligen Quartale verteilt.

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 dürfte BioNTech jeweils rund 0,2 Prozentpunkte zum Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts beigetragen haben. Der größte Beitrag entfiel dabei mit rund 6 Mrd. Euro wohl auf das dritte Quartal. Insgesamt hat BioNTech im Jahr 2021 etwa 15 Mrd. Euro zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen und die Zuwachsrate damit um rund 0,5 Prozentpunkte erhöht.  Die Beiträge zu den einzelnen Quartalen lassen sich anhand der Zahlungsbilanz abschätzen, da die Lizenzeinnahmen als Dienstleistungsexporte verbucht werden.” 

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