Wirtschaftspolitischer Beitrag

Das Handelsabkommen zwischen den USA und China: Wie die EU und die WTO durch gelenkten Handel verlieren

Autoren

  • Chowdhry
  • S.
  • Felbermayr
  • G.
Erscheinungsdatum

Die Autoren analysieren die wirtschaftlichen Folgen des Wirtschafts- und Handelsabkommens (ETA) zwischen China und den USA, auch als Phase-I-Deal bezeichnet, das am 15. Januar 2020 unterzeichnet wurde. Es handelt sich um einen ausgesprochen asymmetrischen Vertrag, der China verpflichtet, seine Märkte zu öffnen und große Mengen von US-Produkten zu kaufen, damit die USA auf zusätzliche Strafzölle verzichten. Das ETA verlangt, dass die chinesischen Importe bestimmter US-Waren im Jahr 2021 um etwa 95 Mrd. US-Dollar gegenüber dem Ausgangswert von 2017 steigen. Die Autoren zeigen, dass die EU im Vergleich zu einem Referenzwert für das Jahr 2021 ohne einen Handelskrieg zwischen den USA und China und ohne das ETA wahrscheinlich rund 11 Mrd. US-Dollar an Exporten nach China verlieren wird. Die größten negativen Auswirkungen für die EU werden bei Flugzeugen, Fahrzeugen, Industriemaschinen, optischen und medizinischen Geräten, Arzneimitteln und landwirtschaftlichen Gütern erwartet. Das Land in der EU, das am stärksten von den möglichen Handelsumlenkungseffekten betroffen ist, ist Deutschland. Sie kommen zu dem Schluss, dass das ETA mit dem WTO-Recht höchstwahrscheinlich nicht vereinbar ist, da es gegen den Grundsatz der Meistbegünstigung verstößt und einen gelenkten Handel begünstigt und damit das multilaterale Handelssystem untergräbt.

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Schlagworte

  • Beziehungen USA–China
  • gelenkter Handel
  • Handelsumlenkung
  • Multilateralismus