Konjunkturbericht

Deutsche Wirtschaft im Winter 2023: Finanzpolitik in Turbulenzen – Gegenwind für die Erholung

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Groll
  • D.
  • Sonnenberg
  • N.
  • Jannsen
  • N.
  • Kooths
  • S.
  • Stamer
  • V.
  • Hoffmann
  • T.
Erscheinungsdatum

Die deutsche Wirtschaft müht sich aus der Stagnation. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung wieder zulegen. Eine große konjunkturelle Dynamik ist aber nicht absehbar. Vor allem die recht kräftigen Zuwächse des real verfügbaren Einkommens werden den privaten Konsum anschieben. Die Zinswende belastet jedoch weiterhin die Baubranche und größere Impulse seitens der Weltwirtschaft lassen auf sich warten. Zudem wird die sich nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Nachtragshaushalt 2021 abzeichnende Konsolidierung die wirtschaftliche Expansion bremsen. Bezüglich der genauen Ausgestaltung der Einsparungen besteht ebenso Unsicherheit wie über deren wirtschaftliche Auswirkungen. In der Prognose senken die zusätzlichen Einsparungen die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts um gut 0,3 Prozentpunkte im Jahr 2024. Insgesamt rechnen wir nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts für das kommende Jahr von 0,9 Prozent und damit mit einer langsameren Gangart als in unserer Herbstprognose (1,3 Prozent). Im Jahr 2025 dürfte die Wirtschaftsleistung um 1,2 Prozent zulegen (Herbstprognose: 1,5 Prozent). Im laufenden Jahr fällt das Minus mit 0,3 Prozent etwas niedriger aus als im Herbst erwartet (-0,5 Prozent). Die Inflation ist deutlich gesunken. Für die kommenden beiden Jahre rechnen wir mit Raten von 2,3 Prozent (2024) und 1,8 Prozent (2025), nach 5,9 Prozent im laufenden Jahr. Die geringe wirtschaftliche Dynamik hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt. Der demographische Wandel und da-mit verbunden der Fachkräftemangel wirken dem aber entgegen. Das Finanzierungsdefizit des Staates dürfte von 2,5 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 auf 0,7 Prozent im Jahr 2025 zurückgehen. Der Schuldenstand wird im gleichen Zeitraum von 66,1 Prozent auf 62,4 Prozent sinken.

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Schlagworte

  • advanced economies
  • Fortgeschrittene Volkswirtschaften
  • monetary policy
  • Schwellenländer
  • Weltwirtschaft
  • World economy

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