IfW Kiel in den Medien

Die Lieferketten stehen vor der nächsten Zerreißprobe

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… Ein erster Dämpfer für den Welthandel zeichnet sich nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) schon im März ab. „Reale Verwerfungen durch die Invasion Russlands in der Ukraine und die Sanktionen des Westens sowie eine hohe Unsicherheit der Firmen mit Beziehungen zu Russland werfen den Märzhandel spürbar zurück“, sagte Vincent Stamer, Leiter des Trade Indicator am IfW. Der Frühindikator zeigt einen Rückgang des internationalen Warenaustauschs um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zudem stecken mittlerweile wieder rund 12 Prozent aller verschifften Waren im Stau fest – nur in zwei Monaten im vergangenen Jahr waren es mehr.

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Die Ukraine ist laut IfW derweil praktisch vom internationalen Seehandel ab­geschnitten. Den wichtigsten Hafen des Landes, Odessa am Schwarzen Meer, habe seit Kriegsausbruch kein großes Containerschiff mehr angelaufen. Auch Singapurs Stellvertretender Ministerpräsident Heng berichtete von starken Auswirkungen des Kriegs in der Region: „Mehr als hundert Schiffe liegen in den Häfen des Schwarzen Meeres fest, und mehrere sind durch den Konflikt beschädigt“. Gleichwohl zeigten die Sanktionen des Westens gegen Russland nun offenbar Wirkung, sagte IfW-Ökonom Stamer. „Die russische Bevölkerung sieht sich einem immer knapper werdenden Warenangebot gegenüber.“ An den drei größten Häfen Russlands, St. Petersburg, Wladiwostok und Novorossiysk, sei der Containerfrachtverkehr bereits um die Hälfte geschrumpft. …

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