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Deutsches BIP im ersten Quartal voraussichtlich um 0,4 Prozent gestiegen

Two machinists working on machine

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland dürfte nach einer aktuellen Berechnung von Forschern des Prognosezentrums am Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im ersten Quartal 2019 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal zugenommen haben. Das legt die am Mittwoch vorgelegte Schnellschätzung des europäischen Statistikamts Eurostat nahe, der zufolge die Wirtschaftsleistung im Euroraum insgesamt um 0,4 Prozent gestiegen ist.

Die Schätzung basiert auf Angaben von 17 Mitgliedstaaten, die 93 Prozent der Wirtschaftsleistung des Währungsraums abdecken. Darin sind auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP eingeflossen. Die Bekanntgabe der amtlichen Schnellschätzung zu den deutschen Zahlen erfolgt in zwei Wochen (15. Mai) durch das Statistische Bundesamt.

Rückschlüsse  aus Schätzungen für Euroraum

Bereits veröffentlichte preis- und saisonbereinigte Expansionsraten für Frankreich (+0,3 Prozent), Italien (+0,2 Prozent), Spanien (+0,7 Prozent), Belgien (+0,2 Prozent) und Österreich (+0,3 Prozent), die zusammen mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Euroraums ausmachen, lassen recht verlässliche Rückschlüsse auf die deutsche BIP-Entwicklung zu, so die IfW-Forscher. Für die neben Deutschland neun Länder, für die ebenfalls noch keine Schnellschätzungen vorliegen, ergaben Kurzfristprognosemodelle einen Zuwachs von knapp 0,5 Prozent. Für Deutschland errechnet sich damit ein saison- und kalenderbereinigter BIP-Zuwachs von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal bzw. 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Deutliche Unterschiede von Branche zu Branche

„Nach der Stagnation im zweiten Halbjahr 2018 hat die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland im ersten Quartal wieder angezogen. Auch wenn die belastenden Sonderfaktoren (WLTP-Umstellung, Niedrigwasser), die vor allem den Industriebereichen zu schaffen machten, allmählich auslaufen, so ist der Jahresauftakt weiterhin durch ein gespreiztes Konjunkturbild gekennzeichnet. Rückläufiger Auslastung im Verarbeitenden Gewerbe steht eine lebhafte Dienstleistungskonjunktur und eine weiterhin boomende Bauwirtschaft gegenüber. Nicht zuletzt die fiskalischen Entlastungen und die weiterhin sehr robuste Arbeitsmarktentwicklung dürften insbesondere den konsumnahen Branchen zum Jahresauftakt Auftrieb verliehen haben“, sagte Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrums am IfW Kiel.