Deutschland wächst in den nächsten beiden Jahren so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr. Ursache ist ein demografisches Zwischenhoch beim Arbeitsangebot, das von der Flüchtlingszuwanderung noch geringfügig unterstützt wird. Zugleich bahnt sich vor allem durch die ultraexpansive Geldpolitik eine konjunkturelle Überhitzung an. Langfristig hat der demografische Wandel aber einen spürbaren Rückgang des Wachstums zur Folge. Dies geht aus der heute vorgestellten Mittelfristprognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervor, die bis 2020 reicht. „Die Wirtschaftspolitik darf jetzt nicht den Fehler machen, auf Basis der kurzfristig günstigen Aussichten für die kommenden Jahrzehnte zu planen. Die Demografie wird in fünf Jahren mehr und mehr zur Wachstumsbremse und die Übertreibungen des Booms müssen später schmerzhaft korrigiert werden. Eine auf langfristige Stabilität ausgerichtete Wirtschaftspolitik sollte darauf achten, die Ansprüche an den Wohlfahrtsstaat nun nicht unter dem Eindruck vorübergehend höherer Wachstumsraten auszudehnen, weil dann die späteren Korrekturen umso schwieriger werden“, sagte Stefan Kooths, Leiter des IfW-Prognosezentrums.