Konjunkturbericht
Weltwirtschaft ohne Schwung
Die Weltproduktion nahm zu Jahresbeginn zwar recht kräftig zu, das Expansionstempo überzeichnet aber wohl die zugrundeliegende Dynamik der Weltkonjunktur. Die globale Unsicherheit ist nach wie vor hoch, und die Stimmungsindikatoren weisen weiter nach unten, so dass für die kommenden Monate wieder mit einem schwächeren Produktionsanstieg zu rechnen ist. Für das Jahr 2019 haben wir unsere Prognose für den Anstieg der Weltproduktion um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent gesenkt, für 2020 rechnen wir wie im Frühjahr mit einer Zuwachsrate von 3,3 Prozent. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften nimmt die Kapazitätsauslastung bei diesem Expansionstempo nicht mehr zu, und angesichts von Inflationsraten, die die Ziele der Notenbank unterschreiten oder allenfalls leicht übersteigen werden, ist nicht mehr mit einer Straffung, für das Jahr 2020 sogar eher mit einer Lockerung der Geldpolitik zu rechnen. Die Unsicherheit über die zukünftigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bleibt im Prognosezeitraum voraussichtlich hoch. Eine weitere Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China oder eine Ausweitung auf die Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union stellen ein gewichtiges Abwärtsrisiko für die Weltkonjunktur dar.
Schlagworte
- advanced economies
- Fortgeschrittene Volkswirtschaften
- monetary policy
- Schwellenländer