Konjunkturbericht
Weltwirtschaft im Winter 2023: Konjunkturelle Dynamik bleibt vorerst gering
Die Weltkonjunktur hielt sich angesichts des Inflationsschocks und der massiven Straffung der Geldpolitik im Jahr 2023 besser als erwartet, auch wenn die wirtschaftliche Expansion moderat war. Die Inflation geht inzwischen zügig zurück, und die Geldpolitik beginnt voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2024 mit Zinssenkungen. Eine konjunkturelle Belebung zeichnet sich aber derzeit noch nicht ab. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bremsen eine hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, und finanzpolitische Impulse fallen weg. In China bleibt die wirtschaftliche Dynamik angesichts struktureller Probleme verhalten. Insgesamt rechnen wir für das kommende Jahr mit einem Anstieg der Weltproduktion – gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten – um 2,8 Prozent, nach 3,1 Prozent im Jahr 2023. Für das Jahr 2025 erwarten wir ein Anziehen der Weltkonjunktur auf eine Zuwachsrate von 3,2 Prozent. Damit haben wir unsere Prognose gegenüber dem Herbst insgesamt nicht verändert. Die Arbeitslosigkeit in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften nimmt in der nächsten Zeit zwar leicht zu, bleibt aber auf historisch niedrigem Niveau. Der zugrunde liegende Preisauftrieb ist zuletzt deutlich gesunken. Wir rechnen damit, dass die Inflationsraten im Jahr 2025 allgemein wieder nachhaltig in die Nähe der Zielmarken gesunken sein werden.