Konjunkturbericht
Unsicherheit lastet nur kurz auf Expansionskräften
Die deutsche Konjunktur erweist sich in einem schwierigen internationalen Umfeld als robust. Für das laufende Jahr rechnen wir mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,0 Prozent. Damit reduzieren wir zwar unsere Prognose um 0,2 Prozentpunkte, vor allem weil die Ausfuhren aufgrund der vorerst verhaltenen Expansion in wichtigen Abnehmerländern im Winterhalbjahr deutlich zur Schwäche tendieren. Gleichwohl würde sich das Expansionstempo noch einmal beschleunigen. Maßgeblich sind vor allem binnenwirtschaftliche Faktoren. So expandiert der private Konsum im gesamten Prognosezeitraum angetrieben von der günstigen Einkommensentwicklung infolge des anhaltenden Aufwärtstrends auf dem Arbeitsmarkt mit sehr hohen Raten. Im laufenden Jahr erhält er abermals Impulse durch die niedrigen Ölpreise sowie staatliche Transfers und wird voraussichtlich so stark zulegen wie seit mehr als 15 Jahren nicht mehr. Aber auch die Investitionen dürften wieder Tritt fassen und zum zweiten Standbein des Aufschwungs werden. Vor allem die Bauinvestitionen werden wohl aufgrund der ungemein günstigen Rahmenbedingungen deutlich rascher zulegen als im Vorjahr. Im Verlauf des Jahres wird die Weltwirtschaft voraussichtlich ihre Schwächephase nach und nach überwinden, so dass sich auch die Absatzmöglichkeiten für die deutschen Exporteure wieder verbessern. Für das Jahr 2017 rechnen wir mit einer weiteren Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik und einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozent. Dafür spricht, dass die binnenwirtschaftlichen Expansionskräfte weiter hoch bleiben dürften, auch weil das monetäre Umfeld äußerst anregend bleibt und sich die Perspektiven für die Ausfuhren mit der Belebung der Weltwirtschaft verbessern.
Schlagworte
- Ausblick
- Frühindikatoren
- Konjunkturprognose
- Stabilisierungspolitik