IfW Kiel in den Medien

Gutachten: Lieferkettengesetze haben schädliche Nebenwirkungen

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… Das ab dem kommenden Jahr geltende nationale Lieferkettengesetz – und erst recht die geplanten noch strengeren Regeln auf EU-Ebene – könnte deutsche Unternehmen veranlassen, ihre Geschäftsbeziehungen mit ärmeren Staaten abzubrechen.

Die Menschen in den betroffenen Ländern würden so ihrer wirtschaftlichen Entwicklungschancen beraubt, ohne dass sich die Menschenrechtslage bessert. Zu diesem Ergebnis kommt das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) in einem Gutachten für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall. Die Studie liegt dem Handelsblatt vor. (…)

Kommt es aber doch zum Rückzug, bliebe der nicht ohne Folgen: „Schlimmstenfalls führt dies zu einer Verringerung des Pro-Kopf-Einkommens in den betroffenen Ländern“, sagt Sandkamp. Denn oft zahlten gerade die Unternehmen, die Waren nach Deutschland oder in andere EU-Länder exportierten, höhere Löhne und Steuern und seien produktiver und innovativer als Firmen, die nur für den lokalen Markt produzierten.

Entwicklungspolitische Ziele wie die Abkehr von Kinderarbeit, die Zurückdrängung des informellen Sektors oder bessere Erwerbsmöglichkeiten von Frauen ließen sich aber bei einem sinkenden Pro-Kopf-Einkommen noch schwerer realisieren. „Aus dem gesinnungsethisch begrüßenswerten Ansatz eines Lieferkettengesetzes könnte so ein verantwortungsethisch fragwürdiges Unterfangen werden“, schreiben die Ökonomen. ...

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