Journal Article
Griechenlands erneute Rettung: endlich erfolgreich?
Im Jahr 2010 lieferte das erste wirtschaftliche Anpassungsprogramm eine Blaupause für die wirtschaftliche Erholung Griechenlands und zeigte einen gangbaren Weg aus der Krise. Die Autoren stellen dar, dass es Griechenland im Verlauf der Reformen bis heute nicht gelungen ist, seine Strukturschwächen zu überwinden und die Basis für ein exportgeleitetes Wachstum zu schaffen. Sie zeigen, dass Griechenlands sektorale Strukturen nach wie vor ein geringes Maß an industrieller Entwicklung aufweisen und der Dienstleistungssektor im EU-Vergleich unterdurchschnittlich leistungsfähig ist. Die griechische Exportstruktur ähnelt aufgrund der Konzentration auf Rohstoffe und arbeitsintensive Güter den Spezialisierungsmustern von Niedriglohnländern. Die Analyse ergibt ferner, dass ohne signifikantes Wachstum die Tragfähigkeit der griechischen Schulden weiterhin nicht gegeben sein wird. Ein Schuldenschnitt oder eine Streckung der Schuldenlast können jedoch nur eine Ergänzung zu angebotsorientierten Reformen sein. Da Griechenlands Staatsverwaltung selbst reformbedürftig ist, schlagen die Autoren ein umfangreiches Outsourcing von Reformprojekten vor, um mit Hilfe eines weit gestreuten externen Sachverstands die Vorgaben des Memorandum of Understanding vom August 2015 erfüllen zu können.
Schlagworte
- Griechenland
- Reformen
- Schuldenkrise
- Wirtschaftsentwicklung
- Wirtschaftsstruktur