Konjunkturbericht

Gedehnter Aufschwung in Deutschland

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Fiedler
  • S.
  • Groll
  • D.
  • Jannsen
  • N.
  • Kooths
  • S.
  • Ademmer
  • M.
  • Potjagailo
  • G.
Erscheinungsdatum

Die deutsche Konjunktur trotzt den teils heftigen Gegenwinden aus dem Ausland. Zwar rechnen wir nun damit, dass sich das Expansionstempo beim Bruttoinlandsprodukt mit 1,7 Prozent im kommenden Jahr leicht verlangsamt, nach einem Zuwachs von 1,9 Prozent im laufenden Jahr. Im Jahr 2018 dürfte das Bruttoinlandsprodukt jedoch wieder beschleunigt mit 2,1 Prozent zulegen, so dass sich der Auf­schwung in Deutschland weiter fortsetzen wird. Maß­geblich für die leichte Verlangsamung im Jahr 2017 sind temporär belastende Faktoren, darunter nicht zuletzt das Brexit-Votum, das vor allem die Ausfuh­ren merklich dämpfen wird. Gleichwohl dürften sich die Exporte mit der allmählichen Belebung der Kon­junktur in wichtigen Absatzmärkten rasch wieder fangen und den Aufschwung stützen. Getragen wird die konjunkturelle Dynamik aber weiterhin vor allem von den binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften. So wird die Bauaktivität mit dem Auslaufen der witte­rungsbedingten Schwankungen aufgrund der äußerst anregenden Rahmenbedingungen, darunter insbe­sondere die anhaltend günstigen Finanzierungsbe­dingungen, deutlich aufwärts gerichtet sein. Der pri­vate Konsum wird im gesamten Prognosezeitraum lebhaft expandieren, angetrieben von den hohen Realeinkommenszuwächsen, die sich aus einem Dreiklang von guter Arbeitsmarktlage, kräftig expan­dierenden monetären Sozialleistungen und geringen Preisanstiegen speisen. Lediglich die Ausrüstungs­investitionen, die im zweiten Quartal einen herben Rückschlag verzeichneten, werden wohl vorerst von der recht hohen politischen Unsicherheit zurückge­halten werden und ihr Expansionstempo erst nach und nach wieder erhöhen. Auf dem Arbeitsmarkt setzt sich die günstige Entwicklung fort, so dass sich die Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent im laufenden Jahr wohl auf 5,8 Prozent im Jahr 2018 verringern wird, bei gleichzeitig kräftigen Beschäftigungs­zuwächsen. Die öffentlichen Haushalte dürften im gesamten Prognosezeitraum Überschüsse fahren. Diese sind jedoch vor allem der hohen kon­junk­tu­rellen Dynamik geschuldet.

Info

Schlagworte

  • Ausblick
  • Frühindikatoren
  • Konjunkturprognose
  • Stabilisierungspolitik