IfW Kiel in den Medien

Deutschland ist der alte Mann Europas

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...Der österreichische Ökonom Gabriel Felbermayr hat die Ära Merkel in Deutschland verbracht. Im Gespräch erklärt er die Versäumnisse der Kanzlerin, deutsche Tabus und warum das Land für schmerzhafte Debatten zu feige ist.

 

… Was sind Herausforderungen, denen sich eine neue Kanzlerin, ein neuer Kanzler stellen muss?

Deutschland investiert zu wenig. Der Staat hat in den vergangenen Jahren die staatlichen Investitionsbudgets deutlich aufgestockt, aber es fehlen die privaten Investitionen. Es werden zu wenig neue Maschinen angeschafft, keine neuen Technologien verwendet, und das heißt, die Produktivitätsentwicklung bleibt zurück. Der Drive bei der Digitalisierung fehlt, dieses Zurückfallen in den Rankings wird seit mindestens zehn Jahren lamentiert. Auch die Energiewende ist nicht so recht vom Fleck gekommen. Neben viel Getöse und kleinen Erfolgen bei den CO2-Emissionen hat das Land die höchsten Stromkosten unter den Wirtschaftsnationen der Welt.

Wieso ist das ein Problem?

Die Zukunftsindustrien sind alle stromintensiv: Digitale Geschäftsmodelle, Plattformen mit Blockchain, das geht alles über große Serverfarmen. Ein anderer Megatrend, der in Deutschland tabuisiert wird, ist die Demografie: Deutschland ist nicht mehr der kranke Mann Europas, es ist der alte Mann Europas. Das hat sich in den letzten 15 Jahren trotz Flüchtlingskrise und Einwanderung nicht grundlegend geändert. ...

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