Global China Conversations #26

Das chinesische Anti-Spionage-Gesetz: Welche Risiken bestehen für Unternehmen und die wissenschaftliche Gemeinschaft?

30 Nov 2023

Thema

Sicherheitsbelange sind für viele Länder auf der ganzen Welt zu einem vorrangigen Thema geworden. In China hat sich dies in einer "ganzheitlichen Sichtweise der nationalen Sicherheit" manifestiert - eine Formulierung, die nun direkt im neuen Spionagebekämpfungsgesetz verwendet wird, das ein breites Verständnis der nationalen Sicherheit umfasst und die Wachsamkeit gegenüber Sicherheitsrisiken in allen Bereichen betont. Das Spionagebekämpfungsgesetz wurde vor kurzem begleitet von aufsehenerregenden Fällen erlassen, darunter eine Razzia im Morgengrauen im Shanghaier Büro einer renommierten US-Unternehmensberatung. Inwieweit wirkt sich dies auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China aus? Gefährdet der erweiterte Geltungsbereich des Gesetzes für "Spionageaktivitäten" den normalen Betrieb ausländischer Unternehmen und den wissenschaftlichen Austausch? Und wie ist die akademische Forschung betroffen? Ist es weiterhin möglich, in Kooperationsprojekten Daten auszutauschen und Geschäftsinformationen in China zu sammeln? Auf der GCC #26 werden wir diese und andere Fragen mit unseren renommierten ExpertInnen diskutieren. 

Programm

Die Veranstaltung besteht aus Impulsvorträgen der Sprecher gefolgt von einer Diskussion. 

Die Global China Conversation #26 wird auf Englisch abgehalten. 

Speaker

Isabelle Feng 

Isabelle Feng, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Perelman Centre for the Philosophy of Law an der Université Libre de Bruxelles, ist auch Mitarbeiterin des in Paris ansässigen Asia Centre und Mitglied des Expertenteams des China Horizons-Projekts, das von der Europäischen Forschungs-Exekutivagentur finanziert wird. Neben Masterabschlüssen in Wirtschaft und Französisch von der Wuhan University sowie einem Masterabschluss in französischer Literatur von der Universität Paris 8 Saint-Denis verfügt Isabelle außerdem über Rechtsabschlüsse von der Paris 1 Panthéon Sorbonne und Paris Dauphine. Ihre Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf die Governance chinesischer börsennotierter Unternehmen, die Wirtschaft Chinas, die Beziehungen zwischen der EU und China sowie Probleme zwischen den USA und China. Isabelle veröffentlicht regelmäßig Meinungsartikel in der französischen Zeitung Le Monde und ist Beitragende zur angesehenen französischen politischen Zeitschrift Politique Internationale. Neben ihrer Forschungsarbeit ist Isabelle in grenzüberschreitenden M&A-Beratungsaktivitäten im Zusammenhang mit Asien tätig. 


Kai Kim 

Kai Kim (geborener Schlender) ist Salary Partner bei Taylor Wessing in Shanghai und hat sich auf chinesisches Wirtschaftsrecht spezialisiert. Mit Schwerpunkt auf Handels- und Gesellschaftsrecht berät er internationale Mandanten in Angelegenheiten von der Gründung von Unternehmen bis zu grenzüberschreitenden M&A-Transaktionen. Fließend in Deutsch, Englisch und Chinesisch arbeitete er zuvor bei Baker McKenzie in Frankfurt und Shanghai und war in M&A-Transaktionen sowie Investitionsprojekten tätig. Außerdem lehrte er chinesisches Wirtschaftsrecht an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Kai Kim hat das Zweite Staatsexamen (Juristisches Examen) und einen Master in Chinastudien, mit zahlreichen Veröffentlichungen zu chinesischem und deutschem Wirtschaftsrecht. Er ist Mitglied in der Vereinigung Deutsch-Chinesischer Juristen. 


Moderation

Prof. Dr. Dietmar Baetge

Dr. Dietmar Baetge ist Professor für Internationales Handelsrecht und Wirtschaftsprivatrecht an der Technischen Hochschule Wildau. Er war u.a. Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg und Partner einer deutsch-griechischen Anwaltskanzlei. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Wechselwirkungen zwischen Wettbewerbs- und internationaler Handelspolitik.