Horst Siebert
Präsident des Instituts
April 1989 — März 2003
* 20. März 1938, † 2. Juni 2009
Nach Studium in Köln und an der Wesleyan University in Connecticut, Promotion (1965) und Habilitation (1969) in Münster folgten Rufe an die Universitäten Mannheim (1969) und Konstanz (1984). 1989 wechselte Siebert an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und folgte Herbert Giersch als Präsident des IfW Kiel. Einen Großteil seiner Amtszeit war er auch Mitglied des Sachverständigenrates (1990 – 2003).
Siebert führte die umweltökonomische Forschung am IfW Kiel ein und widmete sich den systemischen Brüchen in Deutschland und der Welt nach 1989. Er fokussierte die Forschung und Beratung des IfW auf die Institutionenbildung in postsozialistischen Gesellschaften, auf Zusammenhänge zwischen monetärer Stabilisierung, realwirtschaftlicher Anpassung und institutionellen Anreizen sowie internationale Schuldenkrisen. Als Berater in internationalen Gremien (EU, IWF, World Economic Forum) war Siebert sehr gefragt. In die wirtschaftspolitisch interessierte Öffentlichkeit hinein wirkte er durch zahlreiche Publikationen und Medienauftritte, in denen er vor Fehlentwicklungen auf Arbeitsmärkten und Gefahren falscher Anreize in der Wirtschaft warnte.
Nach seiner Emeritierung blieb Siebert aktiv in Forschung und Beratung und lehrte am Bologna Center der Paul H. Nitze School for Advanced Studies. Zahlreiche Lehrbücher, unter anderem zur Außenwirtschaft und zur Umweltökonomie, begründeten seinen Ruf als herausragender Lehrer.