Kiel Report

  • Wirtschaftspolitischer Beitrag

    Quo vadis, USA? Kiel Report
    07/2025 Download

    • Die zweite Präsidentschaft Donald Trumps könnte die Vereinigten Staaten noch tiefer in eine erratische, autoritär geprägte Politik treiben – mit globalen Folgen. Deutschland und Europa dürfen darauf nicht mit Abwarten reagieren, sondern müssen strategisch und entschlossen handeln. Dabei liegt die Unberechenbarkeit Trumps nicht allein an seiner Persönlichkeit, sondern ist strukturell bedingt. Der sogenannte Trumpismus ist keine konsistente Ideologie, sondern ein instabiles Machtbündnis verschiedenster Strömungen – von christlichem Nationalismus über Großmachtchauvinismus bis hin zu technokratischem Oligarchendenken. Diese Koalition bleibt nur durch autoritäre Führungsloyalität und Feindbildmobilisierung zusammen – und produziert damit zwangsläufig erratische Politik. • Auch ökonomisch drohen massive Verwerfungen. Trumps protektionistische Agenda ist ineffizient und teils bewusst destruktiv angelegt. Besonders gravierend: Die fahrlässige Zoll- und Schuldenpolitik gefährdet die weltweite Rolle des US-Dollars als Reservewährung. Die Welt benötigt momentan aber den Kapitalmarkt der USA, während die USA sich damit einen hohen Konsum finanzieren können. Ein Rückzug globaler Kapitalströme aus den USA würde daher nicht nur der amerikanischen Wirtschaft schaden, sondern auch das internationale Finanzsystem destabilisieren. Erste Anzeichen für einen solchen Vertrauensverlust sind bereits sichtbar. • Die richtige Reaktion Deutschlands und vor allem Europas auf diese Erratik und Unsicherheit ist gerade kein Attentismus, sondern ein proaktives Umgehen damit. Europa muss unter den Bedingungen einer großmachtpolitisch geprägten Welt selbst zu einer strategischen Großmacht werden – militärisch, ökonomisch und kulturell. Andernfalls droht der politische Bedeutungsverlust in einer zunehmend multipolaren Welt. • Während bei der militärischen Stärkung erste Schritte erkennbar sind, fehlt es an einer ambitionierten Innovations- und Wachstumspolitik. Besonders kritisch sind die Rückschritte Europas bei Bildung und kulturellem Einfluss: Statt globale Talente anzuziehen, dominierten Abschottungstendenzen und provinzielles Denken – etwa in der deutschen Hochschul- und Steuerpolitik. • Die vorliegende Analyse zeichnet ein besorgniserregendes Bild der transatlantischen Zukunft: Die USA unter Trumps zweiter Präsidentschaft könnten multilaterale Institutionen weiter schwächen, Europa nicht mehr als Partner, sondern als Rivalen betrachten. Ein nostalgischer Transatlantizismus ist deshalb keine tragfähige Option mehr. Ein Europa, das aus vielen Schweizen besteht, ist nicht überlebensfähig. Nur eine geeinte, gestaltungsfähige europäische Großmacht könnte dem globalen Machtvakuum etwas entgegensetzen. Die politische Existenz Europas steht auf dem Spiel.

  • Wirtschaftspolitischer Beitrag

    Fit for war by 2030? European rearmament efforts vis-a-vis Russia Kiel Report
    06/2025 Download

    This report updates and expands the data-driven work of our initial study from September 2024, which concluded that Europe would only be fit for war in several decades. We show that the situation today is even more concerning if Europe aims to be fit for war by 2030. First, Russia continues to outproduce four European countries across multiple weapon systems. We demonstrate that production must increase by a factor of around five to tilt the balance decisively in Europe’s favour. Procurement needs to accelerate and be frontloaded, as delivery delays of three years or more persist. Second, transatlantic tensions are weakening the strength of the U.S. security guarantee. Europe depends heavily on the U.S. not only for readily deployable troops but also for strategic enablers. While overall U.S. weapon imports are not excessive, reliance on American systems in critical modern capabilities remains a concern. Third, military strategy and technology are evolving rapidly. Military planners must modernize weapons and strategy while simultaneously scaling existing and effective systems—a major challenge for often slow and bureaucratic procurement structures. Investment in European technology is essential for modernisation. European weapons tend to be expensive due to low production volumes in a fragmented market; a focus on cost-effectiveness is vital to ensure the EU’s planned €800 billion defence spending is sufficient and fiscally sustainable.

  • Wirtschaftspolitischer Beitrag

    Guns and Growth: The Economic Consequences of Defense Buildups Kiel Report
    02/2025 Download

    This paper investigates how an increase in military expenditures affects an economy. It is written in the context of rising geopolitical tensions that have spurred increased military spending in the United States, Europe, and other economic areas. It draws on a large literature in macroeconomics, public finance, defense and peace studies, economic history, and the study of productivity to evaluate the short- and long-run consequences of rearmament.

  • Wirtschaftspolitischer Beitrag

    Kriegstüchtig in Jahrzehnten: Europas und Deutschlands langsame Aufrüstung gegenüber Russland Kiel Report
    09/2024 Download

    Der Krieg ist zurück in Europa, und je länger er andauert, desto mehr gewinnt die Frage der Aufrüstung an zentraler Bedeutung. Dieser Bericht stellt fest, dass die Kapazitäten der russischen Rüstungsindustrie in den letzten zwei Jahren stark angestiegen sind, und zwar weit über das Niveau der russischen Materialverluste in der Ukraine hinaus. Derweil schreitet der Aufbau der deutschen Kapazitäten nur langsam voran. Wir dokumentieren Deutschlands militärische Aufrüstung in einem neuen Kiel Military Procurement Tracker und stellen fest, dass Deutschland seinen Bestand an militärischen Kapazitäten in den anderthalb Jahren nach Februar 2022 nicht nennenswert erhöht und erst Ende 2023 beschleunigt hat. Angesichts der massiven Abrüstung Deutschlands in den letzten Jahrzehnten und der aktuellen Beschaffungsgeschwindigkeit wird Deutschland bei einigen wichtigen Waffensystemen erst in etwa 100 Jahren das Rüstungsniveau von 2004 erreichen. Berücksichtigt man die Rüstungsverpflichtungen gegenüber der Ukraine, sinken einige deutsche Kapazitäten sogar. Der neue Tracker liefert detaillierte Informationen über Stückzahlen, Auftragswert, voraussichtliche Liefertermine sowie über die Unternehmen, von denen Deutschland beschafft. Die Situation der langsamen und unzureichenden Beschaffung kann und muss behoben werden. Ein Scheitern bei der Abschreckung würde die Wahrscheinlichkeit eines kostspieligen Krieges erhöhen. Anstatt dass Deutschland eine "Kriegswirtschaft" betreibt, wie einige argumentiert haben, muss der deutsche Verteidigungshaushalt dauerhaft und glaubwürdig erhöht werden. Eine höhere und glaubwürdige langfristige Nachfrage wird zu steigenden Lieferkapazitäten führen. Eine langfristige europäische Rüstungsstrategie ist notwendig. Deutschland und Europa müssen sich auf Schnelligkeit bei der Beschaffung, auf Kosteneffizienz durch Größenvorteile in einem integrierten europäischen Markt, auf Innovation und auf technologische Überlegenheit konzentrieren. Die Verfolgung der militärischen Aufrüstung ist für die Sicherheit des Kontinents unerlässlich. BITTE BEACHTEN SIE FOLGENDES: Dieses Dokument wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz übersetzt und nur geringfügig bearbeitet. Für vollständige Genauigkeit und Verbindlichkeit wird auf die englischsprachige Originalversion des Berichts verwiesen, die als Referenz dient.