Wirtschaftspolitischer Beitrag
Italy: A Crisis Country of Tomorrow? Insights from the Italian Labor Market
Vor dem Hintergrund der weit verbreiteten Befürchtung, dass sich Italien zu einem zweiten Griechenland entwickeln und einen Dominoeffekt auslösen könnte, werden die wirtschaftlichen Schwächen des Landes mit dem Fokus auf die Arbeitsmarktsituation analysiert. Die Autoren Klaus Schrader und Marta Ulivelli zeigen sich, dass Italien zwar in einer besseren Verfassung als Griechenland ist, aber gegenüber der Mehrheit der EU-Länder an Boden verloren hat. In der Arbeitsmarktentwicklung spiegelt sich die schwelende Krise Italiens wider: Massenarbeitslosigkeit, schlechte Jobaussichten für Jugendliche, eine geringe Erwerbsbeteiligung und ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit prägen das Bild. Die weitreichenden Arbeitsmarktreformen zur Steigerung der Arbeitsmobilität, zur Erhöhung von Arbeitsanreizen und zur Arbeitsmarktintegration von Erwerbslosen setzen zwar an den relevanten Schwächen an, sie wurden aber immer noch nicht abgeschlossen. Weitere Verzögerungen, auch bei anderen unverzichtbaren Strukturreformen, werden den notwendigen Strukturwandel ausbremsen und damit auch die Aussichten auf das Wirtschaftswachstum verschlechtern, das für die Tragfähigkeit des italienischen Schuldenbergs benötigt wird.
Schlagworte
- Arbeitsmarkt
- Italien
- Reformen
- Regionale Wirtschaftsstruktur
- Wirtschaftsentwicklung