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IfW-Chef Gabriel Felbermayr: "Wir erleben eine neue Globalisierung"

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... Der Warenhandel wird sich entschleunigen, sagt Gabriel Felbermayr, Chef des Instituts für Weltwirtschaft. Aber er werde ersetzt durch eine Globalisierung der Dienstleistung.

Herr Felbermayr, Handelskonflikte, Naturkatastrophen und jetzt eine Pandemie - die arbeitsteilige Weltwirtschaft hat in den letzten Jahren große Rückschläge erlebt. Sehen Sie eine Trendwende in der Globalisierung, vielleicht sogar den Beginn der Deglobalisierung?

So pauschal kann man das nicht sagen. Im Güterhandel sieht es in der Tat so aus, als ob das Handelsvolumen im Trend langsamer wächst als das Produktionsvolumen. In China ist das schon seit einigen Jahren stark sichtbar, und das Phänomen verallgemeinert sich. Wir haben es hier mit einem relativen Decoupling zu tun, das politisch gewollt ist.

Was heißt hier relativ?

Im Dienstleistungsbereich könnten wir eine neue Globalisierungswelle erleben: Mit neuen digitalen Technologien lassen sich Dienstleistungen über Landes- und Sprachgrenzen hinweg handeln. In Summe muss man also sagen, dass sich die Globalisierung wandeln könnte, weg von physischen Gütern hin zu digitalen Dienstleistungen. Die große Unsicherheit ist aber politisch: Lassen die Regierungen diese Veränderungen zu? ...

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