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Lieferengpässe kosten deutsche Volkswirtschaft rund 25 Mrd. Euro

Ein kleines Lotsenboot vor einem riesigen Containerschiff auf dem Fluss Elbe, Deutschland / A small pilot boat in front of a huge container ship on the river Elbe, Germany

Seit Ausbruch der Coronakrise kann die Industrie vermehrt ihre Aufträge nicht mehr in gewohntem Maße abarbeiten. Im April 2021 lagt die Industrieproduktion fast 11 Prozent unter dem Niveau, das die Auftragseingänge eigentlich hätten erwarten lassen. Grundlage für die Schätzung sind Daten zur Beziehung zwischen dem Niveau von Auftragseingängen und Produktion der Industrie in Deutschland seit der Wiedervereinigung (IfW-Box „Bedeutung von Lieferengpässen für die laufende Produktion in Deutschland“).

Bereits im August 2020 lag die Produktion bedingt durch die Pandemie etwa 10 Prozent unterhalb der erwartbaren Werte, der Auftragsüberhang wurde bis zum Jahresende jedoch etwa zur Hälfte abgebaut. Seit Beginn des laufenden Jahres ist die Lücke aber wieder erheblich größer geworden, wofür laut Unternehmensbefragungen vor allem Lieferengpässe verantwortlich sind, die zu einem Teil auf Störungen der Abläufe in der Containerschifffahrt zurückgeführt werden können.

„Die Schätzungen legen nahe, dass die deutsche Industrieproduktion mindestens 5 Prozent höher sein könnte, als sie es derzeit ist, wenn ausreichend Produktionsmaterialien und Zwischenprodukte zur Verfügung stünden. Voraussichtlich werden die Lieferengpässe die Industrieproduktion noch bis weit ins dritte Quartal hinein belasten, erst danach dürfte sich eine deutliche Besserung einstellen. Für das gesamte Jahr 2021 dürften sich die Verluste für die deutsche Volkswirtschaft auf rund 25 Milliarden Euro belaufen“, sagte Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturanalyse am IfW Kiel.

Ein großer Teil der derzeit verhinderten Produktion könnte aber nachgeholt werden und die Konjunktur dann im kommenden Jahr unterstützen.