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IfW Kiel ehrt Nachwuchs-Ökonomen und Journalistinnen

Global Economy Prize Empfänger 2019

Die Gewinner der Excellence Awards in Global Economic Affairs 2019 sind:

  •  Xavier Jaravel (London School of Economics) für seine Beiträge zum Thema Innovation und Ungleichheit. Die Forschungsergebnisse von Jaravel zeigen, dass Produktinnovationen nicht allen Haushalten gleichermaßen zugute kommen, sondern überproportional einkommensstarken Haushalten. In einem weiteren Beitrag zeigt Jaravel, dass Maßnahmen, die den Innovationsdrang erhöhen, ein größeres Potenzial zur Innovationsförderung haben können, als traditionelle Maßnahmen wie die Senkung der Steuersätze.
  • Joseph Shapiro (University of California at Berkeley) für seine Beiträge zum Thema Umwelt und Handel. In einem aktuellen Forschungsprojekt identifiziert und dokumentiert Shapiro eine ökologische Verzerrung der Handelspolitik - die implizite Subventionierung von CO2-Emissionen in international gehandelten Produkten.  Shapiro zeigt, dass die Verringerung dieser Verzerrung zu einer Senkung der globalen CO2-Emissionen beitragen würde, ohne das globale Einkommen zu beeinträchtigen. 
  • Alexander Wolitzky (Massachusetts Institute of Technology) für seine Beiträge auf dem Gebiet des sozialen Lernens, der öffentlichen Ordnung und der Institutionen.  Die wichtigsten Ergebnisse von Wolitzky beinhalten eine Begründung für den Mangel an kostensparenden Innovationen sowie eine allgemeine Regel, unter welchen politischen Rahmenbedingungen eine Kapitalsteuer progressiv oder U-förmig verläuft.

Der Preis beinhaltet jeweils einen Forschungsaufenthalt am IfW, der durch verschiedene Stipendien (Horst Siebert Fellowship, Porsche Fellowship, Landeshauptstadt Kiel Fellowship und Theodor Wille and Heinrich Diederichsen 'Fair Trade' Fellowship) finanziert wird. Ziel der IfW Excellence Awards ist es, eine internationale Gemeinschaft junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der weltwirtschaftlichen Forschung aufzubauen. Die Excellence Awards in Global Economic Affairs werden seit 2007 vergeben.

Der mit 1200 Euro dotierte Theodor-Wille-Heinrich-Diedrichsen Journalismuspreis Fair Trade  geht an Pascale Müller und Stefania Prandi für ihre umfangreichen Recherchen und die daraus entstandenen einflussreichen Medienbeiträge zu sexualisierter Gewalt und Nötigung bei Erntehelferinnen in der mediterranen Landwirtschaft.

An der Arbeit der Preisträgerinnen beeindruckte die dreiköpfige Jury vor allem, dass diese sich für ihre monatelangen investigativen Recherchen zum Missbrauch von Erntehelferinnen in Italien, Spanien und Marokko in echte Gefahr begeben haben. Mit Mut, Hartnäckigkeit und Empathie schafften es die Autorinnen, Widerstände zu überwinden und das Vertrauen von Frauen zu gewinnen, die keine Lobby haben. Ihre Veröffentlichung, die bei „Correctiv“ und „Buzzfeed“ auf Deutsch, Englisch und Spanisch erschienen ist, hat außerdem eine große Wirkung erzielt und neben viel Nachberichterstattung auch zu öffentliche Debatten, Demonstrationen, Diskussionen und Nachdenken im Handel geführt.

Die preisgekrönten Beiträge:

Der Theodor Wille e.V. (TW e.V.) vergibt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel alle zwei Jahre den mit Euro 1200,00 dotierten „Theodor-Wille-Heinrich-Diederichsen-Journalismuspreis Fair Trade“ für eine herausragende journalistische Leistung in deutscher Sprache zum Thema Fair Trade.

Die Preisverleihungen fanden am 22. Juni im Rahmen der Feierlichkeiten zum Weltwirtschaftlichen Preis statt.