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GREIX-Mietpreisindex Q2 2025: Preisauftrieb lässt nach
Das zeigt das jüngste Update des vom Kiel Institut für Weltwirtschaft veröffentlichten GREIX-Mietpreisindex. Dabei werden die Angebotsmietpreise für Wohnungen auf Basis der VALUE Marktdatenbank in 20 deutschen Städten und Regionen ausgewertet.
Im Vergleich zum Vorquartal (Q2/2025 zu Q1/2025) verteuerten sich die Angebotsmieten für Wohnungen um 0,7 Prozent. Inflationsbereinigt, also gemessen in aktueller Kaufkraft, sanken die Preise für Angebotsmieten sogar leicht, um 0,2 Prozent.
„Im Vergleich zum Jahr 2024 und zum Jahresstart 2025, als die Mietpreise äußerst stark anzogen, verläuft die Preisentwicklung aktuell deutlich moderater“, sagt Jonas Zdrzalek, Immobilienmarktexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft.
Im Vorjahresvergleich (Q2/2025 zu Q2/2024) sind die Mietpreise nominal um 3,4 Prozent gestiegen, inflationsbereinigt um 1,3 Prozent, was die starke Preisdynamik des letzten Jahres und zum Jahresanfang widerspiegelt.
Steigende Mieten vor allem in den Großstädten, München doppelt so teuer wie Leipzig
In den acht größten deutschen Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) wurde es fast durchweg teurer, eine Wohnung zu mieten.
Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Mieten am stärksten in Düsseldorf (+1,5 Prozent) und Hamburg (+1,3 Prozent). In Berlin (+0,7 Prozent). Leipzig und München (jeweils +0,3 Prozent) sind eher moderate Anstiege zu verzeichnen. In Stuttgart (+0,2 Prozent), Köln (+0,1 Prozent) und Frankfurt a.M. (‑0,2 Prozent) blieben die Angebotsmieten praktisch unverändert..
Das aktuelle Mietpreisniveau in Deutschlands acht größten Städten zeigt eine große Spanne. Am teuersten war die durchschnittliche Kaltmiete pro Quadratmeter in München (22,82 €/m2), gefolgt von Frankfurt a.M. (17,32 €/m2). Die Kaltmieten lagen in Stuttgart (15,99 €/m2), Berlin (15,62 €/m2), Hamburg (15,58€/m2) und Köln (15,10 €/m2) fast gleichauf, gefolgt von Düsseldorf (14,25 €/m2). Ausreißer nach unten ist Leipzig (10,10 €/m2).
Auch außerhalb der acht größten Städte sind die Mieten für Wohnungen im Vergleich zum Vorquartal gestiegen – bis auf eine Ausnahme.
Besonders kräftig stiegen die Mieten in der Universitätsstadt Münster (3,5 Prozent, 13,87 €/m2). Außerdem lagen alle erfassten ostdeutschen Städte im Plus, bei vergleichsweise moderatem Quadratmeterpreis: Erfurt (+1,3 Prozent, 9,43 €/m2), Dresden (+1,1 Prozent, 9,89 €/m2) und Chemnitz (+1 Prozent, 6,15 €/m2). Einzig in Karlsruhe gingen die Angebotsmieten mit -0,6 Prozent (13,35 €/m2) leicht zurück.
Höchstens 2 Tage online: Vor allem in Berlin sind Wohnungen schnell wieder vom Markt
Trotz der hohen Mietniveaus ist die Nachfrage nach Wohnungen sehr groß. Das zeigt die durchschnittliche Inseratsdauer, also die Zeitspanne, für die ein Wohnungsangebot online gestellt ist. In den vergangenen zehn Jahren ist die Dauer von 34 Tagen (2015) auf 23 Tage (2025) gesunken. Mehr als jede 6. Wohnung ist derzeit binnen zwei Tagen nicht mehr im Angebot. In Berlin ist es mittlerweile sogar jede 4. Wohnung.
„Das zeigt: Der Bedarf an Wohnungen ist sehr hoch. Speziell in den Metropolen dürfte es für Wohnungssuchende schwierig sein, bei einem passenden Angebot zum Zuge zu kommen“, sagt Zdrzalek.
„Das dämpft auch die Erwartungen an mögliche preissenkende Wirkungen der aktuellen Wohnungspolitik. Bis politische Maßnahmen wie etwa der Wohnungsbau-Turbo in dieser von sehr hoher Nachfrage geprägten Marktlage überhaupt bremsend auf die Preise wirken können, wird noch einige Zeit vergehen.“
GREIX-Mietpreisindex:
Der GREIX-Mietpreisindex bietet eine detaillierte Auswertung der Mietenentwicklung von 20 Städten und Regionen. Die Preisveränderung ist in interaktiven Grafiken für verschiedene Zeitintervalle und Bezugsgrößen (Index und Quadratmeterpreis) abrufbar. Jetzt entdecken.
Methodischer Hinweis:
Die Preisentwicklung des GREIX-Mietpreisindex wird als Index berechnet. Dadurch können mittels statistischer Verfahren (hedonische Methode) Verzerrungen eliminiert werden, die ansonsten bei durchschnittlichen Quadratmeterpreisen auftreten. Beispielsweise führen viele Inserate mit besonders hochpreisigen Mieten, etwa aufgrund einer guten Lage oder einem guten Zustand, zu steigenden Durchschnittspreisen pro Quadratmeter. Einem solchen Anstieg liegt aber nicht unbedingt eine generelle Steigerung der Mieten zugrunde. Durch die Indexbildung gibt es keine Verzerrung in der Preisentwicklung nach oben oder unten aufgrund spezifischer Eigenschaften der angebotenen Mietwohnungen.

Über den GREIX-Mietpreisindex:
- Was ist der Greix-Mietpreisindex?
Es ist ein Mietpreisindex für Deutschland auf Basis von Angebotsmieten für Wohnungen aus mehreren Plattformen. Er bildet die Mietpreisentwicklung einzelner Städte seit 2012 ab und basiert auf mehreren Millionen Inseratsdaten. Mit Hilfe des Datensatzes können Trends am Mietmarkt analysiert und der Preisentwicklung des GREIX-Kaufpreisindex gegenübergestellt werden. - Welche Daten und Methoden werden zur Erstellung der Indizes verwendet?
Die Auswertung findet auf Basis der VALUE Marktdatenbank statt. Sie basiert auf einer umfangreichen Sammlung sorgfältig aufbereiteter Immobilienmarktdaten aus mehr als 100 Quellen. Die Preise werden mit neuesten wissenschaftlichen Methoden und statistischen Verfahren (hedonische Regressionsmethode) ausgewertet. Der GREIX steht somit für höchste wissenschaftliche Datenqualität. - Wer finanziert den GREIX-Mietpreisindex?
Der GREIX-Mietpreisindex ist ein Projekt des Kiel Instituts für Weltwirtschaft. Ziel ist es, die Transparenz auf dem Mietmarkt zu erhöhen. Unterschiedliche Mietpreisindizes für 20 Städte und Regionen sind unter https://www.ifw-kiel.de/greix-mietpreisindex frei zugänglich. Nach und nach wird der Datensatz um weitere Städte erweitert werden.