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Bernhard-Harms-Preis 2025 geht an Silvana Tenreyro

„Silvana Tenreyro hat herausragende wissenschaftliche Beiträge zur internationalen Ökonomie geleistet, mit wegweisender Forschung zu wirtschaftlicher Volatilität, zur Transmission von Geldpolitik sowie zu Währungsunionen. Ihre Arbeiten haben unser Verständnis erheblich vorangebracht, wie Diversifizierung und die Art ökonomischer Schocks Wachstum und Wohlfahrt in Schwellen- wie auch in Industrieländern prägen“, sagt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. „Ihr vielzitierter methodischer Beitrag zur Schätzung von Gravitationsgleichungen ist in der internationalen Handelsökonomie grundlegend geworden. Sie zeichnet sich dadurch aus, theoretische Strenge mit empirischer Präzision und Innovationskraft zu verbinden, und ihre Forschung wirkt nachhaltig nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Politikberatung.“

Neben ihren akademischen Leistungen war Tenreyro von 2017 bis 2023 Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England, wo sie die britische Geldpolitik durch Brexit, Pandemie und jüngste Inflationsschübe mitgestaltete. Ihre Forschung beleuchtet zudem die Rolle von Lohnrigiditäten in der geldpolitischen Transmission, asymmetrische Wirkungen von Politikmaßnahmen, den Zusammenhang zwischen Volatilität, Entwicklung und Handel sowie die Bedeutung von Währungspreisbildung in Schwellenländern. Insgesamt schlägt ihre Arbeit eine Brücke zwischen Theorie und Praxis und prägt maßgeblich, wie Zentralbanken und internationale Institutionen über makroökonomische Stabilisierung nachdenken.

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Über Silvana Tenreyro

María Silvana Tenreyro CBE FBA ist eine britisch-italienisch-argentinische Ökonomin und Professorin für Volkswirtschaftslehre an der London School of Economics (LSE). Sie war von 2017 bis 2023 externes Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England und 2021 Präsidentin der European Economic Association. Sie studierte Ökonomie an der National University of Tucumán in Argentinien und absolvierte anschließend ihren MA und PhD in Ökonomie an der Harvard University.

Ihre Forschung in der Makroökonomie und internationalen Ökonomie wurde mit bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter der Yrjö-Jahnsson-Preis, der Birgit-Grodal-Preis und der Carl-Menger-Preis. Sie ist Fellow der British Academy und der Econometric Society, Ehrenmitglied der American Economic Society und wurde 2023 für ihre Verdienste um die Wirtschaft zum Commander of the Order of the British Empire ernannt.

Über den Bernhard-Harms-Preis

Seit 1964 verleiht das Kiel Institut für Weltwirtschaft den Bernhard-Harms-Preis an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für exzellente Forschung in der internationalen Ökonomie sowie für außergewöhnliche Verdienste um die Förderung globaler Wirtschaftsbeziehungen. Die diesjährige Preisverleihung findet am 30. Oktober 2025 in der Deutschen Botschaft in Paris im Rahmen der 4th Kiel-CEPR-Conference on Geoeconomics statt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und nach Bernhard Harms benannt, der das Kiel Institut 1914 gründete.

Zu den jüngsten Preisträgern gehören Hélène Rey (2024), Gita Gopinath (2023), Lord Nicholas Stern (2021), Carmen Reinhart (2018), Marc Melitz (2016) und Abhijit Banerjee (2014).