Ukraine Support Tracker

Eine Datenbank für militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung der Ukraine

Der Ukraine Support Tracker erfasst systematisch den Wert der Unterstützung, die Regierungen von 41 westlichen Ländern der Ukraine seit Februar 2022 zugesagt haben. Erfasst sind militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die öffentlich bekannt sind. Erfasst sind insbesondere die EU-Mitgliedstaaten, andere Mitglieder der G7 sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan, Indien und Island.

Berücksichtigt sind Zusagen, die Regierungen oder Regierungsorganisationen der ukrainischen Regierung gemacht haben. Private Spenden oder Zusagen internationaler Organisationen wie des Roten Kreuzes sind nicht berücksichtigt. Für mehr Details siehe unten. Der Ukraine Support Tracker wird laufend erweitert, korrigiert und verbessert. Rückmeldungen und Kommentare zu unserem Methodikpapier und Datensatz sind sehr willkommen. Sie erreichen uns unter ukrainetracker@ifw-kiel.de oder nutzen Sie unser Online-Feedbackformular.

Team: Pietro Bomprezzi, Ivan Kharitonov, and Christoph Trebesch

Mit dem Update vom April 2024 hat das IfW Kiel die Erfassung der Ukraine-Hilfen im Wesentlichen auf die Messgröße Hilfszuweisungen umgestellt. Hilfszuweisungen sind konkret geplante oder bereits gelieferte Hilfen. Mehr Informationen zur neuen Messgröße sind in unserer Research Note zu finden, die auch ein Kapitel zu den Ukraine-Hilfen Frankreichs enthält.

Download | Resarch Note UST

Karte auf X teilen oder direct link kopieren

Update 25. April 2024:

Daten bis 29. Februar 2024 

Neue Hilfen Europas an die Ukraine haben in den letzten Monaten kaum zugelegt, obwohl die der USA komplett zum Erliegen gekommen sind. Insgesamt haben europäische Länder im Januar und Februar 2024 Hilfen in Höhe von rund 6 Mrd. Euro an die Ukraine zugewiesen, den Großteil davon für das Militär. Europas Unterstützung in den letzten Monaten reicht bei Weitem nicht aus, um die Lücke der ausgebliebenden US-Hilfen zu schließen, die vor allem im Bereich Munition und hier insbesondere bei Artilleriegranaten klafft. Das neue US-Hilfspaket, das Ende April vom Kongress gebilligt wurde, ist also von entscheidender Bedeutung, aber in den Zahlen noch nicht enthalten. Stand 29. Februar haben die europäischen Geber und die EU seit der Invasion Russlands in der Ukraine vor 2 Jahren Gesamthilfen von 89,9 Mrd. Euro für militärische, humanitäre und finanzielle Unterstützung zugewiesen. Die USA kommen auf 67 Mrd. Euro. Seit Sommer 2023 liegen die Hilfszuweisungen Europas durchweg über denen der USA, da der US Kongress seit über einem Jahr keine neuen Ukraine-Hilfen gebilligt hatte. Insgesamt beläuft sich die militärische Unterstützung Europas, gemessen an den Zuweisungen, auf 42 Mrd. Euro. Dies ist vergleichbar mit den Zuweisungen der USA von 43,1 Mrd. Euro. Insgesamt entfallen 95 Prozent aller militärischen Hilfszuweisungen an die Ukraine in Höhe von 88 Mrd. Euro auf die beiden Wirtschaftsblöcke. 

Mit dem Update vom April 2024 hat das IfW Kiel die Erfassung der Ukraine-Hilfen im Wesentlichen auf die Messgröße Hilfszuweisungen umgestellt. Hilfszuweisungen sind konkret geplante oder bereits gelieferte Hilfen. Mehr Informationen zur neuen Messgröße sind in unserer Research Note zu finden, die auch ein Kapitel zu den Ukraine-Hilfen Frankreichs enthält.


Über den Ukraine Support Tracker

Ein Hauptziel des Ukraine Support Tracker ist es, den Umfang der Hilfe für die Ukraine zu quantifizieren und die Unterstützungsmaßnahmen zwischen den Geberländern vergleichbar zu machen. Ein Großteil der Diskussion über die Hilfe für die Ukraine seit Beginn des Krieges war anekdotisch, während eine klare Quantifizierung fehlte. Unser Ziel ist es, die von westlichen Regierungen an die Ukraine geleistete Unterstützung in Millionen Euro zu quantifizieren und dabei sowohl finanzielle als auch Sachleistungen zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck haben wir eine umfassende Datenbank eingerichtet, die Informationen aus offiziellen Regierungsquellen, bestehenden Listen der Ukraine-Hilfe und Berichten renommierter Nachrichtenmedien zusammenführt.

Eine große Herausforderung ist die Quantifizierung der nicht-finanziellen Transfers, wie z. B. Sachlieferungen von militärischer Ausrüstung, Waffen, Medikamenten oder Nahrungsmitteln. In vielen Fällen melden die Regierungen den Wert ihrer Sachspenden in ihrer Landeswährung, so dass wir diese Zahl als Basiswert verwenden können. In anderen Fällen geben die Regierungen jedoch nicht den Wert der Hilfe an, sondern erwähnen nur die gelieferten Gegenstände, z. B. bestimmte Waffen oder einige "Tonnen Lebensmittel". Um diese zu bewerten, stützen wir uns auf ein breites Spektrum von Quellen, um die Marktpreise zu ermitteln, wobei wir, wenn möglich, eine oberen Wert wählen, z. B. indem wir den Neupreis verwenden, auch wenn ein Großteil der militärischen Ausrüstung wahrscheinlich schon gebraucht ist.

Der Ukraine Support Tracker listet militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe auf, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt wurde, und quantifiziert sie. Er umfasst 40 Länder, insbesondere die EU-Mitgliedstaaten, andere Mitglieder der G7 sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan und Indien. Auch die EU-Institutionen sind als separate Geber aufgeführt. Der Tracker listet Zusagen von Regierungen an die ukrainische Regierung auf; private Spenden oder solche von internationalen Organisationen wie dem IWF sind in der Hauptdatenbank nicht enthalten. Zahlungen, die in andere Länder wie z. B. die Republik Moldau fließen, sind nicht enthalten. Andere Arten der Unterstützung, insbesondere Spenden von Privatpersonen, Unternehmen, Kirchen oder Nichtregierungsorganisationen, sind in der Datenbank nicht enthalten. Auch die Unterstützung durch internationale Organisationen wie das Rote Kreuz oder die Vereinten Nationen haben wir (noch) nicht systematisch erfasst, was vor allem daran liegt, dass die meisten dieser internationalen Organisationen keine systematischen Daten und Berichte liefern.

Der Ukraine Support Tracker wird ständig erweitert, korrigiert und verbessert. Vorschläge sind sehr willkommen und können an ukrainetracker@ifw-kiel.de gesendet werden oder Sie nutzen unser Feedback Formular

Methodik des Ukraine Support Trackers

Medienkontakt