Ukraine Support Tracker

Eine Datenbank für militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung der Ukraine
Der Ukraine Support Tracker erfasst systematisch den Wert der Unterstützung, die Regierungen von 41 westlichen Ländern der Ukraine zugesagt haben – derzeit ab dem 24. Januar 2022 bis 31. Juli 2023. Erfasst sind militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die öffentlich bekannt sind. Erfasst sind insbesondere die EU-Mitgliedstaaten, andere Mitglieder der G7 sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan, Indien und Island.
Berücksichtigt sind Zusagen, die Regierungen oder Regierungsorganisationen der ukrainischen Regierung gemacht haben. Private Spenden oder Zusagen internationaler Organisationen wie des Roten Kreuzes sind nicht berücksichtigt. Für mehr Details siehe unten. Der Ukraine Support Tracker wird laufend erweitert, korrigiert und verbessert. Rückmeldungen und Kommentare zu unserem Methodikpapier und Datensatz sind sehr willkommen. Sie erreichen uns unter ukrainetracker@ifw-kiel.de oder nutzen Sie unser Online-Feedbackformular.
Team: Pietro Bomprezzi, Katelyn Bushnell, André Frank, Ivan Kharitonov, Christopher Schade, Leon Weiser und Christoph Trebesch
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Datensatz
Forschungspapier mit Methodik
Update 7.9.2023: Daten vom 24.1.22 bis zum 31.7.23
Im Sommer setzte die EU mit der Ankündigung des neuen mehrjährigen Unterstützungspakets in Höhe von 50 Mrd. Euro, das bis 2027 laufen soll, ein klares Signal und verdoppelte damit die gesamten EU-Zusagen. Die „Ukraine-Fazilität“ belegt ein dauerhaftes Engagement zur Unterstützung der Ukraine.
Zusätzlich gab es wichtige neue mehrjährige Zusagen einzelner europäischer Länder, insbesondere ein vierjähriges militärisches Unterstützungspaket Deutschlands im Wert von 10,5 Mrd. Euro (2024 bis 2027) und Norwegens „Nansen-Unterstützungsprogramm“ im Wert von 6,6 Mrd. Euro über fünf Jahre. Weitere Pakete mit mehrjähriger Laufzeit sagten Dänemark, Großbritannien, die Schweiz, Schweden, Portugal und Litauen zu.
Außerdem sind im Ukraine Support Tracker neue, kurzfristige Zusagen aus Europa hinzugekommen, insbesondere von Deutschland in Höhe von 619 Mio. Euro und aus Großbritannien in Höhe von 286 Mio. Euro. Das Gesamtengagement der EU ist jetzt fast doppelt so hoch wie das der USA.
Mit diesem Update sammelt und zählt der Tracker auch systematisch Informationen über mehrjährige Pakete, die sich über bis zu fünf Haushaltsjahre in die Zukunft erstrecken.
Die neuen mehrjährigen Pakete verändern die Länderrankings sichtbar: Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und unter Berücksichtigung der mehrjährigen Programme ist Norwegen nun der größte Unterstützer der Ukraine und hat Hilfen im Volumen von 1,7 Prozent seines BIP zugesagt.
Mit Blick auf schwere Waffensysteme gab es viele neue Lieferungen. Der Anteil tatsächlich gelieferter Systeme im Vergleich zu den Zusagen hat sich im jüngsten Update um fünf Prozentpunkte auf 69 Prozent erhöht.
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Über den Ukraine Support Tracker

Ein Hauptziel des Ukraine Support Tracker ist es, den Umfang der Hilfe für die Ukraine zu quantifizieren und die Unterstützungsmaßnahmen zwischen den Geberländern vergleichbar zu machen. Ein Großteil der Diskussion über die Hilfe für die Ukraine seit Beginn des Krieges war anekdotisch, während eine klare Quantifizierung fehlte. Unser Ziel ist es, die von westlichen Regierungen an die Ukraine geleistete Unterstützung in Millionen Euro zu quantifizieren und dabei sowohl finanzielle als auch Sachleistungen zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck haben wir eine umfassende Datenbank eingerichtet, die Informationen aus offiziellen Regierungsquellen, bestehenden Listen der Ukraine-Hilfe und Berichten renommierter Nachrichtenmedien zusammenführt.
Eine große Herausforderung ist die Quantifizierung der nicht-finanziellen Transfers, wie z. B. Sachlieferungen von militärischer Ausrüstung, Waffen, Medikamenten oder Nahrungsmitteln. In vielen Fällen melden die Regierungen den Wert ihrer Sachspenden in ihrer Landeswährung, so dass wir diese Zahl als Basiswert verwenden können. In anderen Fällen geben die Regierungen jedoch nicht den Wert der Hilfe an, sondern erwähnen nur die gelieferten Gegenstände, z. B. bestimmte Waffen oder einige "Tonnen Lebensmittel". Um diese zu bewerten, stützen wir uns auf ein breites Spektrum von Quellen, um die Marktpreise zu ermitteln, wobei wir, wenn möglich, eine oberen Wert wählen, z. B. indem wir den Neupreis verwenden, auch wenn ein Großteil der militärischen Ausrüstung wahrscheinlich schon gebraucht ist.
Der Ukraine Support Tracker listet militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe auf, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt wurde, und quantifiziert sie. Er umfasst 40 Länder, insbesondere die EU-Mitgliedstaaten, andere Mitglieder der G7 sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan und Indien. Auch die EU-Institutionen sind als separate Geber aufgeführt. Der Tracker listet Zusagen von Regierungen an die ukrainische Regierung auf; private Spenden oder solche von internationalen Organisationen wie dem IWF sind in der Hauptdatenbank nicht enthalten. Zahlungen, die in andere Länder wie z. B. die Republik Moldau fließen, sind nicht enthalten. Andere Arten der Unterstützung, insbesondere Spenden von Privatpersonen, Unternehmen, Kirchen oder Nichtregierungsorganisationen, sind in der Datenbank nicht enthalten. Auch die Unterstützung durch internationale Organisationen wie das Rote Kreuz oder die Vereinten Nationen haben wir (noch) nicht systematisch erfasst, was vor allem daran liegt, dass die meisten dieser internationalen Organisationen keine systematischen Daten und Berichte liefern.
Der Ukraine Support Tracker wird ständig erweitert, korrigiert und verbessert. Vorschläge sind sehr willkommen und können an ukrainetracker@ifw-kiel.de gesendet werden oder Sie nutzen unser Feedback Formular.