Konjunkturbericht
Weltwirtschaft im Herbst 2025: Konjunkturdämpfer voraus
Die Weltwirtschaft zeigte sich bislang angesichts der ausgeprägten wirtschaftspolitischen Unsicherheit robust. In der letzten Zeit wurde von einer Reihe von Ländern, darunter der EU, Handelsvereinbarungen mit den Vereinigten Staaten getroffen. Sie geben dem internationalen Handel zwar einen Rahmen und vergrößern so die Planungssicherheit. Gleichzeitig zementieren sie aber ein hohes Zollniveau für die die meisten Waren. In den kommenden Monaten dürften die gestiegenen Zölle Produktion und internationalen Handel zunehmend bremsend, zumal die in den vergangenen Monaten zur Zollvermeidung vorgezogenen Lieferungen nun fehlen. In den Vereinigten Staaten werden die Zölle voraussichtlich zum überwiegenden Teil nach und nach in die Verbraucherpreise überwälzt, so dass die Inflation sich dort wieder beschleunigen wird, mit der Folge einer weiter nachlassenden Konsumdynamik. Die Abschwächung der Weltkonjunktur schlägt sich vor allem in einem geringeren Zuwachs der Produktion im nächsten Jahr nieder. Für das laufende Jahr rechnen wir nur mit einer leichten Verringerung der Expansion der Weltproduktion – gemessen auf der Basis von Kaufkraftparitäten – von 3,3 Prozent auf 3,0 Prozent, für 2026 erwarten wir dann einen Rückgang auf lediglich 2,8 Prozent. Damit haben wir unsere Prognose für dieses Jahr im Vergleich zur Juniprognose aufgrund der unerwartet robusten Entwicklung im Sommerhalbjahr um 0,1 Prozentpunkte erhöht und für das kommende Jahr um 0,1 Prozentpunkte reduziert. Im Jahr 2027 dürfte die Weltwirtschaft allmählich an Fahrt gewin-nen. Der Produktionsanstieg bleibt mit 3,0 Prozent allerdings im historischen Vergleich niedrig