Konjunkturbericht

Weltwirtschaft im Frühjahr 2024: Dynamik bleibt verhalten

Autoren

  • Gern
  • K.-J.
  • Kooths
  • S.
  • Liu
  • W.-H.
  • Reents
  • J.
  • Sonnenberg
  • N.
Erscheinungsdatum

Die Weltwirtschaft expandiert derzeit in moderatem Tempo, wobei die Dynamik in den einzelnen Regionen recht unterschiedlich ist. Während die Konjunktur in den Vereinigten Staaten bis zuletzt kräftig war, befindet sich die Wirtschaft im Euroraum in einer Phase der Stagnation; im Vereinigten Königreich und in Japan ging die Produktion im zweiten Halbjahr 2023 sogar merklich zurück. Die konjunkturellen Unterschiede dürften im Prognosezeitraum geringer werden, ein kräftiger Aufschwung ist aber nicht in Sicht: Während die Expansion in den Vereinigten Staaten angesichts nachlassender fiskalischer Impulse etwas an Fahrt verliert, belebt sich die Konjunktur in Europa und Japan mit Abklingen der bremsenden Wirkungen des Inflationsschocks allmählich. Stimulierend wirkt auch die sich abzeichnende leichte Erholung beim Welthandel. Die wirtschaftliche Aktivität in China dürfte im Prognosezeitraum angesichts struktureller Probleme allerdings nur verhalten expandieren und im Jahresdurchschnitt merklich schwächer zunehmen als im vergangenen Jahr. Nicht zuletzt deshalb wird der Anstieg der Weltproduktion – gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten – mit 2,8 Prozent etwas niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr (3,1 Prozent), für das kommende rechnen wir wieder mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent. Damit haben wir unsere Prognose für das Jahr 2024 gegenüber unserer Dezemberprognose unverändert gelassen, die für 2025 geringfügig – um 0,1 Prozentpunkt -- nach unten revidiert. Die Arbeitslosigkeit in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften nimmt in der nächsten Zeit zwar leicht zu, bleibt aber auf historisch niedrigem Niveau. Die Inflation ist zwar gegenüber dem Höchststand Ende 2022 deutlich zurückgegangen, zuletzt aber nur noch wenig gesunken. Vor allem der Anstieg der Preise für Dienstleistungen erweist sich als hartnäckig, so dass. die Inflationsraten voraussichtlich erst im Jahr 2025 wieder nachhaltig in die Nähe der Zielmarken gesunken sein werden. Risiken für die Weltkonjunktur sind vor allem geopolitischer Natur, insbesondere einer Zuspitzung von Handelskonflikten und ergeben sich aus den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen.

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