Konjunkturbericht
Weltkonjunktur gewinnt vorerst nur wenig Schwung
Die Weltkonjunktur blieb bis zuletzt verhalten. Während sich die Situation in den Schwellenländern stabilisierte, ließ die wirtschaftliche Dynamik in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Verlauf des ersten Halbjahrs eher nach. In den kommenden beiden Jahren dürfte die Weltwirtschaft zwar allmählich wieder an Fahrt gewinnen, doch ist ein kräftiger globaler Aufschwung nicht zu erwarten. Der Anstieg der Weltproduktion – gerechnet auf Basis von Kaufkraftparitäten – wird mit 3,1 Prozent in diesem Jahr genauso schwach ausfallen wie 2015, für 2017 rechnen wir gegenüber unserer Prognose vom Juni unverändert mit einem Anstieg um 3,5 Prozent. Für 2018 erwarten wir eine weitere Beschleunigung der Expansion auf 3,7 Prozent. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften gehen zwar Anregungen von der weiter sehr expansiven Geldpolitik und zunehmend auch von der Finanzpolitik aus. Dem stehen aber strukturelle Hemmnisse entgegen und politische Unsicherheiten, die sich aus geopolitischen Spannungen sowie zunehmenden isolationistischen und protektionistischen Tendenzen speisen, wie sie auch in dem Volksentscheid im Vereinigten Königreich für einen Austritt aus der EU zum Ausdruck kamen. Mit der Stabilisierung der Rohstoffpreise und der Festigung der Konjunktur in China haben sich die Aussichten für viele Schwellenländer aufgehellt. Die Erholung wird aber angesichts der geringen Dynamik in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und vielfach gravierender struktureller Probleme auch hier moderat ausfallen.
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