IfW Kiel in den Medien
"Trumps Politik bedeutet weniger Wohlstand für alle"
Bekannt geworden ist Christoph Trebesch durch seine Studien zu Schulden und Finanzkrisen. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich mit dem Populismus, der durch die Wahlerfolge von
Trump bis AfD immer aktueller wird. (...)
SZ: Herr Trebesch, Sie haben mit Kollegen erforscht, dass sich die Wirtschaft deutlich schlechter entwickelt, wenn Populisten an die Macht kommen. Fühlen Sie sich durch die ersten Amtsmonate
von Donald Trump bestätigt?
Christoph Trebesch: Trumps Tempo ist schwindelerregend. Unsere Studie zeigt, dass populistische Regierungen vor allem mittel- und langfristig schaden. Trump hat aber in nur wenigen Wochen schon sehr viel Schaden angerichtet - das sticht in der mehr als hundertjährigen Geschichte von Populisten heraus. Trump schockt die Weltwirtschaft. Und: Trump schockt die Wirtschaft schneller als jeder andere. (...)
SZ: Die USA waren nach 1945 maßgeblich dafür verantwortlich, ein regelbasiertes Welthandelssystem
aufzubauen, das viel Wohlstand schafft.
Christoph Trebesch: Ja, das ist absolut zentral. Einer meiner Lieblingsökonomen, Charles Kindleberger, ist für die These bekannt, dass Globalisierung nur mit einem Hegemon-Staat möglich ist - also einer Supermacht, die freien Handel und das globale Finanzsystem stützt. Die USA sind dazu unter Trump nicht mehr bereit. (...)