Konjunkturbericht
Stärker differenzierte Weltkonjunktur – Gegenwind für die Schwellenländer
Der Aufschwung der Weltkonjunktur hat in diesem Jahr etwas an Fahrt verloren. Nach einer schwachen Entwicklung zu Jahresbeginn folgte zwar ein recht kräftiger Anstieg der Weltproduktion im zweiten Quartal, jedoch überzeichnet dieser wohl die zugrunde liegende konjunkturelle Dynamik. Auch beginnt sich die Konjunktur international stärker zu differenzieren, als dies im vergangenen Jahr der Fall gewesen war. Zudem sind die Abwärtsrisiken gestiegen. Die von den Vereinigten Staaten ausgehenden Handelskonflikte und ein Rückzug von Finanzinvestoren aus den Schwellenländern belasten derzeit den Ausblick. Am Ölmarkt könnte die anstehende Umsetzung der Iran-Sanktionen für einen weiteren Preisschub sorgen. Für das Jahr 2018 erwarten wir dennoch nach wie vor einen Anstieg der Weltproduktion um 3,8 Prozent, für 2019 haben wir die Prognose etwas – um 0,1 Prozentpunkte – auf 3,5 Prozent reduziert. Im Jahr 2020 dürfte der Zuwachs 3,4 Prozent betragen. Trotz der allmählichen Verlangsamung des konjunkturellen Fahrttempos wird die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung in den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften hoch bleiben. So wird sich der Preisauftrieb nicht nur vorübergehend aufgrund des kräftigen Ölpreisanstiegs verstärken, sondern auch in der Grundtendenz, denn die Kerninflation wird wohl allmählich anziehen.
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