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Offshoring von Arbeitsplätzen: Ein empirischer Befund für Deutschland
Der Beitrag geht der Frage nach, in welchem Ausmaß die Arbeitsplätze in Deutschland nach ihren unterschiedlichen beruflichen Profilen, Qualifikationen sowie Einkommensgruppen potenziell von einer Verlagerung an ausländische Standorte betroffen sein könnten. Die empirische Analyse auf Basis der deutschen Berufsordnungen zeigt, dass gemessen an der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mehr als 40 Prozent der Arbeitsplätze potenziell verlagerbar sind, deutlich mehr als in den Vereinigten Staaten und der Schweiz. Tendenziell sind überdurchschnittlich hoch entlohnte Tätigkeiten mit relativ hohen Qualifikationsanforderungen mindestens genauso leicht verlagerbar wie Arbeitsplätze von geringqualifizierten Niedriglohnbeziehern. Ländern mit einem relativ hohen Pro-Kopf-Einkommen wie Deutschland droht daher ein Verlust ihres Einkommensvorsprungs gegenüber den aufholenden Volkswirtschaften, wenn sie nicht ständig in ihre Humankapitalbasis investieren.
Schlagworte
- Offshoring von Arbeitsplätzen