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Kieler Institut für Weltwirtschaft: Eine neue Studie zeigt, wer bei Sanktionen den höchsten Preis zahlt
Eine neue Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft zeigt: Wirtschaftliche Strafmaßnahmen wirken – aber ihre Effizienz hängt von mehreren Faktoren ab. Besonders Entwicklungsländer und rohstoffreiche Staaten sind verwundbar. Doch auch Europa hat eine strategische Schwachstelle.
Wirtschaftliche Sanktionen gelten als scharfes außenpolitisches Instrument, gerade gegen Russland werden sie seit dem Angriff des Landes auf die Ukraine eingesetzt. Doch wie effektiv sind Sanktionen wirklich – und wen treffen sie am härtesten? Eine neue Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft liefert darauf eine umfassende Antwort. Die Autoren Martin Bernstein, Josefin Meyer, Kevin O’Rourke und Moritz Schularick haben über ein Jahrhundert globaler Daten ausgewertet und die wirtschaftlichen Kosten von Sanktionen quantifiziert.
„Ausschlaggebend für die wirtschaftlichen Folgen von Sanktionen sind deren Intensität und die Wirtschaftsstruktur des Zielstaates“, erklärt Moritz Schularick, (...)
„Erst Sanktionen im Umfang von 10 Prozent des BIP verursachen gravierende ökonomische Schäden“, so Schularick. „Das entspricht etwa einem Drittel des Außenhandelsvolumens eines Industrielandes.“ (...)
Besonders verletzlich sind laut der Studie Staaten mit einseitiger Exportstruktur, geringer wirtschaftlicher Diversifikation und hoher Importabhängigkeit. Für diese Länder kann eine Sanktion im Umfang von nur einem Prozent des BIP einen Rückgang von bis zu fünf Prozentpunkten bedeuten (...)