Wirtschaftspolitischer Beitrag
International Trade in the Baltic Sea Region
Vor dem Hintergrund des 100. Jahrestags der Staatsgründung Finnlands untersuchen die Autoren die Handelsverflechtungen im Ostseeraum. Die Autoren analysieren den Ostseehandel unter Berücksichtigung zweier aktueller Herausforderungen: Die gestörten Handelsbeziehungen zu Russland im Zuge der Ukraine-Krise und die Folgen des Brexit für den Handel der EU-Staaten. Aus der Analyse regionaler und sektoraler Handelsverflechtungen ziehen die Forscher die Schlussfolgerung, dass der Ostseeraum nicht der eigentliche Integrationsraum für die Ostseeanrainer ist, sondern ihre Handelsschwerpunkte vielmehr in weiter entfernten wirtschaftlichen Zentren zu finden sind. Im Zeitalter der Globalisierung dient die Ostsee vielmehr als Brücke zwischen Handelsregionen und nicht als eigener Binnenmarkt. Die Ostseeanrainer setzen auf diese Weise eine Tradition der mittelalterlichen Hanse fort, die ebenfalls weit entfernte Handelsräume miteinander verband. Daher sollten die Ostseeanrainer im eigenen Interesse offen für den Freihandel eintreten und sich dem protektionistischen Zeitgeist und den Abschottungstendenzen entgegenstellen.
Schlagworte
- Brexit
- Ostseeraum
- regionale Verflechtung
- Russland
- Sanktionen
- Vereinigtes Königreich