IfW Kiel in den Medien
China nimmt Banken in Corona-Krise in die Pflicht – und gefährdet so deren Stabilität
Die chinesische Regierung will mit fiskal- und geldpolitischen Instrumenten die heimische Wirtschaft stützen. Doch die Maßnahmen sind nicht ohne Risiko.
(...) Experten erwarten, dass Regierung und Notenbank die Wirtschaft weiter massiv stützen werden. Doch das birgt Gefahren, beispielsweise eine zu hohe Verschuldung der Unternehmen und mehr ausfallgefährdete Kredite in den Bankbilanzen. 'Im Moment hat für die Regierung absolute Priorität, die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen', sagt China-Experte Klaus-Jürgen Gern vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). 'Dafür nimmt sie in Kauf, dass sich die Probleme bei notleidenden Krediten verstärken.' (...)
(...) IfW-Experte Gern glaubt, dass wahrscheinlich auch die Kreditvergabe an marode Staatsunternehmen ausgeweitet wird. Schon in der Vergangenheit bereitete die hohe Verschuldung der Unternehmen in China Ökonomen Sorgen. Nach Berechnungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) lag die Verschuldung der Unternehmen im Jahr 2018 bei etwa 152 Prozent der Wirtschaftsleistung. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Anteil nur bei rund 57 Prozent und in den USA bei 74 Prozent. (...)