Nach dem Beschluss der Europäischen Zentralbank, Staatsanleihen für rund eine Billion Euro zu kaufen, ist eine Debatte über die Haftung entbrannt. Formal sieht das jüngste EZB-Programm vor, dass im Falle einer Staatsinsolvenz die Gemeinschaft nur zu 20 Prozent haftet, während 80 Prozent die jeweilige nationale Notenbank trägt. Der Leiter des Prognosezentrums am IfW in Kiel, Prof. Dr. Stefan Kooths, bezeichnet diese Regelung als monetären Münchhausen-Trick. Am Ende hafte in einer Währungsunion immer die Gemeinschaft, weil sich die Verluste über alle Geldnutzer verteilten. Damit wäre Deutschland zu etwa 30 Prozent an allen Ausfällen beteiligt.