Global China Conversations #41
Zeitenwendezeiten: Welche China-Politik sollte die neue Bundesregierung verfolgen?
Thema
Die neue Bundesregierung steht vor der Aufgabe, ihre China-Politik strategisch neu auszurichten – inmitten globaler Machtverschiebungen, wachsender Systemrivalität und ökonomischer Interdependenz. Vor dem Hintergrund sicherheits-, handels- und wertepolitischer Spannungsfelder stellt sich die Frage, welche Rolle China künftig in der deutschen Außenwirtschaftspolitik spielen soll – und welche politischen Instrumente dafür angemessen sind. Dabei gilt es, die Balance zwischen wirtschaftlicher Zusammenarbeit und geopolitischer Resilienz neu zu definieren. Wie können deutsche Interessen in einer zunehmend multipolaren Weltordnung gewahrt werden, ohne bestehende Abhängigkeiten zu verstärken? Welche Rolle spielt die europäische China-Politik in diesem Kontext – und wie kann ein strategischer Umgang mit Risiken gestaltet werden, ohne Chancen auf Kooperation zu verspielen? Welche Auswirkungen haben diese Überlegungen auf zentrale Politikfelder wie Handel, Technologie, Klimaschutz und Menschenrechte?
Program
Die Veranstaltung besteht aus Impulsvorträgen der Sprecher gefolgt von einer Diskussion.
Die Global China Conversation #41 wird auf Deutsch abgehalten.
Sprecher

Bernd Lange
Bernd Lange (1955, Oldenburg, Deutschland) ist der Vorsitzende des INTA-Ausschusses. Er war von 1994 bis 2004 Abgeordneter des Europäischen Parlaments und ist seit 2009 wieder Mitglied des Parlaments. Seit 2022 ist er auch Vorsitzender der Konferenz der Ausschussvorsitzenden. Er schloss sein Studium der Theologie und Politikwissenschaften an der Universität Göttingen 1981 ab. Bevor er sein erstes Mandat im Europäischen Parlament antrat, arbeitete er elf Jahre lang als Lehrer. Er ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und Mitglied der IG Metall. Lange hat zwei Kinder und lebt in der Region Hannover. In Würdigung seiner politischen Arbeit erhielt er 2001 das Bundesverdienstkreuz. Der Vorsitzende Lange setzt sich für eine Handelspolitik ein, die sich an universellen Werten orientiert und die Interessen aller Menschen und die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Seiner Ansicht nach sollte der Handel als Instrument zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen eingesetzt werden. Er ist ein überzeugter Multilateralist und eine der treibenden Kräfte hinter der stärkeren Betonung von Arbeits- und Klimafragen in Handelsabkommen. Darüber hinaus ist er ein Verfechter von Nachhaltigkeitsgesetzen und setzt sich dafür ein, dass diese durchführbar sind und partnerschaftlich erarbeitet werden.

Jürgen Matthes
Jürgen Matthes ist Leiter des Kompetenzfelds Internationale Wirtschaftsordnung und Konjunktur am Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Dortmund und der Dublin City University studiert. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf den ökonomischen Aspekten der Globalisierung.
Moderation

Andreas Fuchs
Prof. Dr. Andreas Fuchs ist Professor für Entwicklungsökonomik an der Universität Göttingen und Forscher am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Seine Forschung untersucht Handels-, Investitions- und Entwicklungspolitik mit quantitativen Methoden und einen besonderen Fokus auf China und andere aufstrebende Schwellenländer. Prof. Fuchs analysiert auch die politische Ökonomie von Naturkatastrophen, humanitären Krisen und nicht-militarisierten Konflikten. Vor seinem Ruf an die Universität Göttingen war er Professor für Umwelt-, Klima- und Entwicklungsökonomik an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg und am Kieler Institut für Weltwirtschaft (2018-2019), Akademischer Mitarbeiter an der Universität Heidelberg (2013-2018) und Postdoc an der Princeton University (2012-2018). Er hat seinen Doktortitel an der Universität Göttingen im August 2012 verteidigt und Masterabschlüsse der Goethe-Universität Frankfurt und der Université Paris-Dauphine erworben. Außerdem hat er als Berater für die Bertelsmann-Stiftung, die Europäische Kommission und die OECD gearbeitet.