Wirtschaftspolitischer Beitrag

Die Kosten des Krieges

Autoren

  • Federle
  • J.
  • Meier
  • A.
  • Müller
  • G.J.
  • Mutschler
  • W.
  • Schularick
  • M.
Erscheinungsdatum

Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen rücken die wirtschaftlichen Folgen und Kosten von Kriegen auf die Weltwirtschaft verstärkt in den Fokus. In Ihrem Kiel Policy Brief untersuchen die Autoren die Kosten von mehr als 150 Kriegen seit 1870. Alleine auf den unmittelbaren Kriegsschauplätzen sinkt das reale BIP fünf Jahre nach Kriegsbeginn durchschnittlich um 30 Prozent, während die Inflation um bis zu 15 Prozentpunkte steigt. Weitere Kriegskosten kommen auf Nachbarländer und weiter entfernte Länder hinzu, die mit zunehmender Distanz sinken. Anhand der historischen Daten werden auch die zu erwartenden wirtschaftlichen Schäden durch den Krieg in der Ukraine berechnet. Die Autoren erwarten bis zum Jahr 2026 einen kumulativen BIP-Verlust in der Ukraine von etwa 120 Milliarden US-Dollar. Der ukrainische Kapitalstock würde im selben Zeitraum um mehr als 950 Milliarden US-Dollar sinken. Die Kosten für nicht direkt am Krieg beteiligte Drittländer belaufen sich auf 250 Milliarden US-Dollar, wovon etwa 70 Milliarden US-Dollar auf die Europäische Union und 15–20 Milliarden US-Dollar alleine auf Deutschland entfallen. Mit dem „Price of War Calculator“ wird zudem ein Tool unter priceofwar.org zur freien Verfügung gestellt, mit dem die wirtschaftlichen Auswirkungen hypothetischer Kriege abgeschätzt werden können.

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Schlagworte

  • Geoökonomie
  • Krieg
  • Spillovers
  • Distanz
  • Angebotsschocks