Projekt

SeaStore - Wiederansiedlung von Seegraswiesen als Beitrag zur Erhöhung der marinen Biodiversität


Projektbeginn: 01.11.2020 — Projektende: 30.10.2023


Seegraswiesen erbringen wichtige ökologische Funktionen und stellen für die Menschen wichtige Ökosystemleistungen (ÖSL) bereit. Insbesondere fördern sie die Biodiversität, stabilisieren das Sediment und unterstützen die Bindung von Nährstoffen. Im Rahmen des fortschreitenden Klimawandels ist zudem verstärkt die Eigenschaft des Seegrases, Kohlenstoff für lange Zeiträume zu binden, in den Fokus des öffentlichen Interesses getreten. Die erfolgreiche Ansiedlung von Seegras kann zu einer Steigerung der Kohlenstoffspeicherung in Küstenökosystemen führen und wird als sogenannte naturnahe Klimalösung (Natural Climate Solution) betrachtet. Diese bieten die Möglichkeit, die Verfolgung der Klimaschutzziele mit den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) zu verbinden.

Fehlschläge bei bisherigen Wiederansiedlungsmaßnahmen für das gewöhnliche Seegras deuten darauf hin, dass seine ökologische Nische noch wenig verstanden ist. Das Verbundvorhaben schafft die wissenschaftliche Grundlage für eine robuste und wissenschaftlich fundierte Wieder­ansiedlung von Seegras im deutschen Ostseeraum. Auch soll der Erfolg der Ansiedlung im Hinblick auf die Bereitstellung der wichtigsten ÖSL bewertet werden. Das Vorhaben des IfW konzentriert sich insbesondere auf die Analyse der Kosten und Nutzen sowie der gesellschaft­lichen Wahrnehmung und Akzeptanz der Seegrasansiedlung. Darüber hinaus koordiniert und unterstützt das Vorhaben die Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit sowie den Kommu­nikationsprozess mit Vertretern aus Verwaltung und Politik.

Das Vorhaben beinhaltet als ersten Baustein eine Untersuchung der gesellschaftlichen Wahr­neh­mung und Akzeptanz von Seegrasansiedlungsprojekten. Insbesondere vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels werden naturnahe Methoden gesucht, mit denen CO2 aus der Atmosphäre gebunden werden kann. Die Anpflanzung von Seegras bietet solch eine Möglichkeit, aber es ist unklar, wie solch ein aktiver Eingriff in die Natur von der Bevölkerung wahrgenommen und ob er akzeptiert wird. Fehlende Akzeptanz könnte jedoch ein Hindernis für die Implemen­tie­rung von Seegrasansiedlungsprojekten sein. Daher werden Akzeptanz und Wahrnehmung in diesem Vorhaben mit Hilfe deutschlandweiter, repräsentativer Online-Umfragen ermittelt werden.

Als zweiten Baustein beinhaltet das Vorhaben die ökonomische Bewertung der Kosten und Nutzen von Seegrasansiedlungsprojekten. Ziel ist u.a. eine Kosteneffektivitäts­analyse, die aufzeigt, mit welchen Ansiedlungsmethoden sich die Ansiedlungs­ziele am günstigsten erreichen lassen. Darüber hinaus wird eine ökonomische Bewertung der wichtigsten ÖSL durch­geführt, wobei die Kohlenstoffspeicherung im Vordergrund stehen wird. Als dritter Baustein wird das IfW den Kommunikationsprozess mit Stakeholdern begleiten. Dies beinhaltet das Co-Design und die enge Abstimmung der Forschungsarbeiten mit Vertretern aus Verwaltung und Politik. Die Ergebnisse zur Akzeptanz sowie zu den Kosten und Nutzen der Seegrasansiedlung werden außerdem in das Werkzeug zur Entscheidungsunterstützung ein­flie­ßen, das im Rahmen des Verbundvorhabens entwickelt wird.

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