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Keynes oder Mises? Wer hat die bessere Therapie für die Schuldenkrise?

Authors

  • Klodt
  • H.
Publication Date

Vor dem Hintergrund der keynesianischen und der österreichischen Konjunkturtheorie wird diskutiert, ob Haushaltskonsolidierung und Schuldenabbau in den Krisenländern des Euroraums oberste

Priorität haben sollten oder ob es kräftiger Impulse durch staatliche Nachfrageprogramme bedarf, um diese Länder zunächst einmal aus ihrem konjunkturellen Tal herauszuholen. Dabei wird herausgearbeitet, dass die angemessene Antwort darauf nicht zuletzt davon abhängt, ob es in den Krisenländern überhaupt unausgelastete Kapazitäten in nennenswertem Umfang gibt, die konjunkturell wiederbelebt werden könnten, oder ob ihre Wirtschaftsstrukturen in den langen Jahren des billigen Gelds so stark erodiert sind, dass expansive Konjunkturprogramme weitgehend ins Leere laufen wür-den. Die in diesem Beitrag herangezogene empirische Evidenz spricht für letztere Sichtweise, die eher mit der österreichischen als mit der keynesianischen Sichtweise in Einklang steht. Mit einem konjunkturellen Strohfeuer würden die Krisen demnach nur unnötig verlängert, da die Strukturanpassung vertagt und auf heute schon bestehende Anpassungslasten weitere Anpassungslasten

getürmt würden.

Info

JEL Classification
E32, B53, H62

Key Words

  • Austrian business cycle
  • Debt crisis
  • Euro area
  • Euroraum
  • Schuldenkrise