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Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2015 verkündet

Die Träger des renommierten Weltwirtschaftlichen Preises 2015 stehen fest. Der in Kiel verliehene Preis geht in diesem Jahr an den früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow, GE-Vorstandschef Jeffrey Immelt, das Unternehmerehepaar Kristine und Douglas Tompkins sowie den Ökonomen Sir Christopher A. Pissarides. Das gaben Professor Dennis J. Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Klaus-Hinrich Vater, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, heute gemeinsam bekannt. Die elfte Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises wird während der Kieler Woche am Sonntag, dem 21. Juni, im Kieler Rathaus stattfinden. Alle Preisträger werden persönlich erwartet.

Mit dem Weltwirtschaftlichen Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich im besonderen Maße auszeichnen durch ihr Vordenken und Vermitteln weltwirtschaftlicher Lösungsansätze, ihre Dialogfähigkeit und Dialogbereitschaft über ihre Fachgrenzen hinaus und ihr Eintreten für eine auf Eigenverantwortung basierende, sozial verantwortungsvolle Gesellschaft. Der undotierte Preis soll einen Anstoß geben, die großen weltwirtschaftlichen Herausforderungen im Dialog der verschiedenen Gruppen der Gesellschaft kreativ zu bewältigen. Er wird daher jeweils an einflussreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verliehen.

„Alle unsere Preisträger haben etwas Gewohntes und Sicherheit Vermittelndes, etwas, was ihnen lange richtig und wichtig erschien, aufgegeben, um etwas sehr viel Größeres zu erreichen“, sagte Prof. Dennis Snower bei der Bekanntgabe. So könne man die Weitsicht Michail Gorbatschows nicht hoch genug schätzen, die Limitierungen eines politischen Systems für die Freiheit des Einzelnen erkannt und damit dessen Ende akzeptiert zu haben – dies obwohl er darin aufgewachsen war und es bis ins höchste politische Amt gebracht hatte. „Michail Gorbatschow hat die politische Landschaft Europas und der Welt entscheidend zum Positiven hin verändert. Er hat eine globale Debatte über die angemessenen politischen und ökonomischen Grundlagen für das Wohlergehen der Menschen angestoßen. Ohne ihn könnten wir dieses Jahr nicht das 25-jährige Jubiläum der Deutschen Einheit feiern“, erklärte Snower. Gerade vor dem Hinter-grund der aktuellen politischen Spannungen mit Russland sei die Auszeichnung auch ein wichtiges Signal, den Dialog über Grenzen hinweg und in Konfliktfällen fortzusetzen.

Preisträger Christopher Pissarides habe mit der Idee der Sucharbeitslosigkeit das Verständnis für das tatsächliche Geschehen am Arbeitsmarkt wesentlich erweitert. Bis dahin galt es unter Ökonomen als unzweifelhaft, dass einzig die Höhe der Löhne für Arbeitslosigkeit verantwortlich ist. „Die Idee, dass Angebot und Nachfrage aufgrund des fehlenden Wissens voneinander nicht zusammenfinden, war revolutionär“, so Snower.

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer lobte Jeffrey Immelt als einen der bedeutendsten CEOs der Nachkriegszeit: „Jeffrey Immelt hat es geschafft, den angeschlagenen GE-Konzern durch die Rückbesinnung auf alte Stärken und spektakuläre Übernahmen zurück in die Erfolgsspur zu führen“. Dabei habe sich der überzeugte Verfechter freier Märkte auch für umweltpolitisches Handeln des Staates stark gemacht und im Sinne des Umweltschutzes Regulierung vor Rendite gestellt. Auch Kristine und Douglas Tompkins hätten keine Angst vor unkonventionellen Wegen gehabt, so der Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, Klaus-Hinrich Vater. „Vor so viel unternehmerischem Mut kann man nur den Hut ziehen.“ Gleichzeitig sei das vorrangige Ziel des Ehepaars Tompkins immer gewesen, ihre Ideale zu leben und in die Welt zu tragen.

Ausführliche Informationen zum Weltwirtschaftlichen Preis und den diesjährigen Preisträgern finden Sie hier.

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