Konjunkturbericht

Euroraum im Frühjahr 2023: Energiekrise klingt ab, Konjunkturaussichten hellen sich auf

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Groll
  • D.
  • Kooths
  • S.
  • Stolzenburg
  • U.
  • Sonnenberg
  • N.
Erscheinungsdatum

Bis zum Schlussquartal 2022 waren die Auftriebskräfte in der Währungsunion offenbar stark genug, um trotz der zwischenzeitlich extrem hohen Energiepreise und des damit verbundenen Kaufkraftentzugs das befürchtete Schrumpfen der Wirtschaftsleistung abzuwenden. Mit den inzwischen auf breiter Front gesunkenen Energiepreisnotierungen – in Verbindung mit nachlassendem Gegenwind aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld – dürfte die Konjunktur im Euroraum im laufenden Jahr wieder allmählich Tritt fassen. Dies deuten auch Umfragen zur Zuversicht von Unternehmen und Verbrauchern an, die nun wieder etwas optimistischer in die Zukunft blicken als noch im Herbst. Im Prognosezeitraum dürfte die Konjunktur von einem stärkeren privaten Verbrauch gekennzeichnet sein, die gesamtwirtschaftliche Dynamik dürfte jedoch aufgrund der deutlichen Straffung der Geldpolitik verhalten bleiben. Insgesamt wird das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr wohl um 1,1 Prozent zulegen, gefolgt von einem Zuwachs um 1,6 Prozent im kommenden Jahr. Die bis zuletzt hohe Inflation dürfte nach und nach abebben. Die Verbraucherpreise steigen im Durchschnitt des laufenden Jahres um 5,5 Prozent, nachdem die Inflation im Vorjahr mit 8,5 Prozent so hoch war wie nie zuvor seit Bestehen der Währungsunion. Im Folgejahr wird die Teuerungsrate mit 2,6 Prozent wohl wieder vergleichsweise moderat ausfallen. Die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig.

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Schlagworte

  • Europäische Währungsunion
  • Euroraum
  • Fiskalpolitik
  • Frühindikatoren
  • Produktionslückenschätzung