Konjunkturbericht

Weltwirtschaft im Sommer 2022: Inflationsschub bremst die Expansion

Autoren

  • Gern
  • K.-J.
  • Kooths
  • S.
  • Stolzenburg
  • U.
  • Reents
  • J.
  • Sonnenberg
  • N.
Erscheinungsdatum

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die strikte No-Covid-Politik in China haben die ohnehin bereits kräftige Inflation weltweit verstärkt und dazu geführt, dass Lieferengpässe wieder zugenommen haben. Die Reallöhne gehen in vielen Ländern deutlich zurück und dämpfen den privaten Konsum, auch wenn vielfach auf zusätzlich Ersparnisse zurückgegriffen werden kann, die während der Pandemie entstanden sind. Angesichts des hohen Inflationsdrucks sind die Notenbanken auf einen Kurs der monetären Straffung eingeschwenkt oder haben ihn verschärft.  Vor diesem Hintergrund haben sich die Aussichten für die Weltkonjunktur spürbar eingetrübt. Wir rechnen nunmehr mit einem Anstieg der globalen Produktion um nur noch 3,0 Prozent in diesem und 3,2 Prozent im nächsten Jahr (berechnet auf der Basis von Kaufkraftparitäten). Damit haben wir unsere Prognose vom März um 0,5 bzw. 0,4 Prozent abgesenkt. Dabei ist ein leichter Rückgang der Rohstoffpreise im Prognosezeitraum unterstellt, womit sich der Preisauftrieb von dieser Seite im Prognosezeitraum stark verringert. Problematisch wäre es, wenn sich die Inflation als hartnäckiger erweisen würde als von den Notenbanken erwartet. Dann müsste die Geldpolitik stärker bremsen als unterstellt, mit der Gefahr einer Rezession in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und einer ausgeprägten Verschlechterung der finanziellen Rahmenbedingungen in den Schwellenländern.

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Schlagworte

  • advanced economies
  • Fortgeschrittene Volkswirtschaften
  • monetary policy
  • Schwellenländer