Konjunkturbericht

Euroraum: Robuste Expansion, aber mit wenig Schwung

Autoren

  • Jens Boysen-Hogrefe
  • Salomon Fiedler
  • Dominik Groll
  • Stefan Kooths
  • Ulrich Stolzenburg
Erscheinungsdatum

Die Wirtschaft im Euroraum expandiert derzeit nur verhalten. Die konjunkturelle Grundtendenz hat sich bereits seit Anfang des Jahres 2018 merklich abge­schwächt, was maßgeblich auf geringere Impulse aus dem internationalen Umfeld und in der Folge auf eine zunehmend schwächelnde Industrie zurückzu­führen ist. Gleichwohl deuten Frühindikatoren auf eine fortgesetzte – wenn auch mäßige – Ausweitung der gesamt­wirtschaftlichen Produktion hin, und die Konjunktur wird weiterhin durch niedrige Zinsen und leicht ex­pansive finanzpolitische Impulse unterstützt. Zudem dürfte der Außenhandel im Prognosezeitraum – anders als zuletzt – wieder moderat zur Expansion der Wirtschaft im Euroraum beitragen, sofern Europa nicht selbst in den Fokus handelspolitischer Konflikte gerät und unter der Annahme, dass das Vereinigte Königreich nicht disruptiv aus dem Europäischen Binnenmarkt ausscheidet. Somit dürfte das Brutto­inlandsprodukt im laufenden und im kommen­den Jahr um jeweils 1,2 Pro­zent expandieren; im Jahr 2021 wird sich der Produktionsanstieg wohl leicht 1,5 Prozent beschleunigen. Der Rückgang der Erwerbs­losenquote dürfte sich merk­lich abflachen, gleichwohl wird sie im Prognosezeitraum den historischen Tiefstwert von vor der globalen Finanzkrise unter­schreiten. Der Verbraucher­preis­anstieg bleibt moderat und dürfte weiter unter dem Ziel der Notenbank liegen. Eine Zinswende ist nicht in Sicht

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Schlagworte

  • Europäische Währungsunion
  • Euroraum
  • Fiskalpolitik
  • Frühindikatoren
  • Produktionslückenschätzung