Konjunkturbericht

Euroraum: Konjunktur im Kielwasser des Welthandels

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Fiedler
  • S.
  • Groll
  • D.
  • Kooths
  • S.
  • Stolzenburg
  • U.
Erscheinungsdatum

Die Wirtschaft im Euroraum hat abermals einen Gang zurück geschaltet. Die konjunkturelle Verlangsamung im Verlauf des Jahres 2018 ist maßgeblich auf schwächere Impulse aus dem internationalen Umfeld zurückzuführen, sowie zu einem geringeren Teil auf länderspezifische temporäre Sonderfaktoren. Trotz einer deutlichen Eintrübung der Unternehmenszuver­sicht am aktuellen Rand – vor allem im industriellen Bereich – dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion weiter moderat zulegen. So wird die Konjunktur auch zukünftig durch niedrige Zinsen und eine leicht ex­pansive Finanzpolitik unterstützt. Der Außenhandel dürfte im Prognosezeitraum wieder etwas mehr als im Vorjahr zur Expansion beitragen, sofern sich die globalen handelspolitischen Konflikte nicht verschär­fen und unter der Annahme, dass das Vereinigte Königreich nicht disruptiv den Europäischen Binnen­markt verlässt. Das Bruttoinlandsprodukt wird im laufenden Jahr wohl um 1,2 Prozent expandieren, im kommenden Jahr dürfte sich der Produktionsanstieg leicht auf 1,5 Prozent erhöhen. Trotz der jüngsten konjunkturellen Eintrübung bleibt die Arbeitslosen­quote rückläufig und dürfte im Jahr 2020 den histori­schen Tiefstand von vor der globalen Finanzkrise unterschreiten. Die Löhne im Euroraum legten zuletzt etwas dynamischer als in den Vorjahren zu, wobei sich die höhere Lohndynamik bislang nicht erkennbar im allgemeinen Preisauftrieb niedergeschlagen hat. Die Verbraucherpreise dürften mit 1,3 Prozent im laufenden und 1,5 Prozent im kommenden Jahr wei­ter nur moderat zulegen, so dass frühestens im Jahr 2020 mit einer ersten Zinserhöhung seitens der Eu­ropäischen Zentralbank zu rechnen ist.

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Schlagworte

  • Europäische Währungsunion
  • Euroraum
  • Fiskalpolitik
  • Frühindikatoren
  • Produktionslückenschätzung