Wirtschaftspolitischer Beitrag

Deutschlands Wirtschaft seit dem Corona Lockdown

Autoren

  • Felbermayr
  • G.
  • Hinz
  • J.
  • Mahlkow
  • H.
Erscheinungsdatum

In Zeiten einer plötzlichen Krise, wie man sie ausgelöst durch das Coronavirus seit März 2020 in Europa erlebt, können offizielle Statistiken die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen nicht wiedergeben, weil diese erst mit mehreren Wochen Verzögerung veröffentlicht werden. Eine Reihe von Indikatoren erlaubt allerdings einen Blick in die wirtschaftlichen Effekte der bisher getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

Während der Phase des „harten Lockdown“ (23. März bis 19. April 2020) haben sich die deutschen Innenstädte fast vollständig geleert, wie Zahlen von Passantenfrequenzen belegen. Die Innenstadtumsätze dürften durchschnittlich um circa 83 Prozent unter dem normalen Niveau gelegen haben. Seit den Lockerungen der Maßnahmen am 20. April lagen sie immer noch um etwa 67 Prozent unter Normal.

Der Stromverbrauch in Deutschland ist um bis zu 13 Prozent gegenüber dem geschätzten Normalniveau eingebrochen. Die damit korrelierende Industrieproduktion könnte um etwa 20 Prozent zurückgegangen sein. Der Güterhandel Europas mit Asien liegt, einer Auswertung von Schiffsdaten aus dem Roten Meer zu Folge, derzeit etwa 20 Prozent unter dem normalen Niveau. Diese Indikatoren legen nahe, dass die Annahme in der aktuellen Kieler Konjunkturprognose eines Einbruchs der Wirtschafsleistung von circa 20 Prozent während des „harten Lockdown“ realistisch ist.

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Schlagworte

  • Corona-Krise
  • COVID19
  • Echtzeitindikatoren