Wirtschaftspolitischer Beitrag

Zurückhaltung von US-Investoren in China, ehrgeizige Investitionen deutscher Unternehmen: Was steckt dahinter?

Autoren

  • Langhammer
  • R.J.
Erscheinungsdatum

Der Autor zeigt, dass die USA als weltgrößter Auslandsinvestor bislang die dynamischste Gastregion Ostasien, insbesondere China, meiden und stattdessen weiterhin auf Investitionen in Europa setzen. Deutschland geht einen anderen Weg. Ähnlich wie im Handel waren deutsche Unternehmen als Investoren vor allem in China sehr aktiv. Der Autor erklärt Unterschiede in der Regionalstruktur der amerikanischen und deutschen Auslandsinvestitionen durch (1) Unterschiede in der sektoralen Ausrichtung — USA im Dienstleistungssektor, Deutschland im Verarbeitenden Gewerbe—, (2) Unterschiede im regulatorischen Rahmen zum Schutz der nationalen Sicherheit in den beiden Herkunftsländern — in den USA viel stärker als in Deutschland, insbesondere gegenüber China — und (3) Unterschiede in den politischen Interventionen Chinas — im Dienstleistungssektor stärker als im Verarbeitenden Gewerbe. Der Autor erwartet, dass zunehmende Spannungen zwischen China und den USA dazu führen, dass beide Seiten die technologische Eigenständigkeit fördern, zunehmende heimischen Wertschöpfungsanteile anstreben und dem Schutz der nationalen Sicherheit hohe Bedeutung beimessen werden. US-amerikanische Unternehmen mit ihrer relativ geringen Präsenz in China könnten sich geringeren Herausforderungen gegenübersehen als deutsche Unternehmen, die aufgrund ihrer starken Präsenz in China eher einer Pfadabhängigkeit ausgesetzt sind.

Experte IfW Kiel

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Schlagworte

  • ausländische Direktinvestitionen
  • China