Wirtschaftspolitischer Beitrag

Und wieder Argentinien: Warum das Land vor dem neunten Staatsbankrott steht

Autoren

  • Dominguez-Cardoza
  • A.
  • Trebesch
  • C.
Erscheinungsdatum

Argentinien durchlebt erneut eine schwere Schulden- und Währungskrise, mitten in einem Wahlkampf, der die Amtszeit von Präsident Macri beenden könnte. Die Autoren stellen dar, dass die Krise auf übermäßige Staatsausgaben und eine exzessive Verschuldung in Fremdwährungen zurückzuführen ist, die mit hoher Inflation und Abwertungsdruck gekoppelt sind. Die Regierung Macri hat in nur zwei Jahren fast 45 Mrd. US-Dollar im Ausland geliehen. Diese Neuverschuldung und die Abwertung des Pesos hat die Schuldenquote auf 80 Prozent des BIP fast verdoppelt. Die daraus resultierende Schuldenlast ist nicht mehr tragfähig und auch ein Rekord-Hilfspaket des IWF über 57 Mrd. US-Dollar konnte eine Verschärfung der Krise nicht verhindern. Die argentinische Regierung kann derzeit ihre Schulden nicht refinanzieren. Die Autoren ziehen die Schlussfolgerung, dass die angekündigte Restrukturierung der Staatschulden ungenügend ist. Eine reine Streckung der Fälligkeiten wird nicht ausreichen, um das Land in die Solvenz zu führen. Die Märkte gehen daher von einem Zahlungsausfall mit hohem Schuldenschnitt aus.

Experte IfW Kiel

Info

Schlagworte

  • Argentinien
  • IWF
  • Schuldenkrise
  • Währungskrise